
Am Kahleberg, einem markanten 905 Meter hohen Gipfel im Erzgebirge, engagieren sich Schüler aus Dresden und Altenberg aktiv für die Aufforstung und den Erhalt der Artenvielfalt. Die Pflanzaktion, geleitet von Jens Weber und Kristina Funke vom Staatsbetrieb Sachsenforst, findet regelmäßig statt und nimmt eine bedeutende Rolle im Kampf gegen die Umweltschäden ein, die die Region durch Luftverschmutzung erlitten hat. Sächsische.de berichtet, dass die Schülerinnen und Schüler mithilfe einer speziellen Wiedehopfhaue Pflanzlöcher für Sträucher und Bäume ausheben.
Die Region hat in den letzten Jahrzehnten schwerwiegende Waldschäden erlitten, vor allem durch schwefeldioxidreiche Emissionen aus Braunkohlekraftwerken, die in den 1980er und 1990er Jahren weitreichende Schäden anrichteten. Die Bürgerinitiative „Gesunder Wald“ in Altenberg mobilisierte sich gegen diese Umweltprobleme, die Anfang der 1990er Jahre zu staatlichen Maßnahmen führten. Zwar sanken die Schwefeldioxidwerte, jedoch bestehen weiterhin Herausforderungen durch Bodenversauerung und Stickoxide, die vor allem durch den Verkehr entstehen. Osterzgebirge.org stellt fest, dass historisch bedingte Schäden durch Erzbergbau und Braunkohlenabbau die ökologischen Gegebenheiten weiterhin belasten.
Schüler als Umweltbotschafter
Im Rahmen der Aufforstungsaktion pflanzen die Schüler an festgelegten Stellen, die durch gelbe und rote Markierungen kenntlich gemacht sind. Die Auswahl an Pflanzen umfasst einheimische Arten wie Weißtannen, Weißdorn, Erlen und Kirschen. Jens Weber gibt den Schülern wertvolle Hinweise zur optimalen Pflanztechnik, um die Überlebenschancen der Bäume zu erhöhen. Wie die Sächsische berichtet, ist das Ziel, dem Kahleberg neues Leben einzuhauchen und gleichzeitig die Artenvielfalt zu steigern, um den Wald langfristig zu stabilisieren.
Diese Pflanzaktion ist nicht nur ein Schritt in die richtige Richtung, sondern auch Teil eines größeren Bildes: der globalen Herausforderung, die Biodiversität zu erhalten. Weltweit sind Populationen von Fischen, Amphibien, Reptilien, Säugetieren und Vögeln seit 1970 um durchschnittlich 68 % zurückgegangen. Hauptursachen sind Habitatverschlechterung durch Abholzung und exzessive Landwirtschaft. Daher sind Aufforstung und der Schutz bedrohter Arten entscheidend, um diesen Trend umzukehren. Sigma Earth erläutert, dass Wälder als Kohlenstoffsenken fungieren und entscheidend zur Stabilität der Ökosysteme beitragen.
Finanzielle Unterstützung für internationale Projekte
Die Schüler der Altenberger „Glückauf“-Gymnasien müssen jedoch noch Herausforderungen bewältigen, um ihre Ambitionen zu verwirklichen. Für ein Partnerschaftsprojekt mit einer Bildungseinrichtung in Madagaskar benötigen sie finanzielle Unterstützung. Sponsoren zahlen für die gepflanzten Sprossen, aber bisher haben nur wenige Firmen zugesagt. Die Schüler planen, im Laufe des Jahres nach Madagaskar zu reisen, um dort Fortschritte im Regenwaldschutz zu dokumentieren. Sie sind hochmotiviert, um so viele Bäume und Sträucher wie möglich zu pflanzen und aktiv zur Wiederherstellung der Natur am Kahleberg beizutragen. Diese Initiative zeigt, dass lokal handlungsfähige Schüler Teil einer globalen Bewegung sind, die den Verlust der biologischen Vielfalt bekämpfen möchte.