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Alarm am Flughafen! 120 Jobs in Gefahr – Verdi schlägt Alarm!

Mitarbeiter am Flughafen Leipzig/Halle und Dresden stehen vor massiven Stellenabbau. Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen und warnt vor negativen Folgen für die Luftfahrtbranche.

Die wirtschaftliche Situation der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden droht, ernsthafte Folgen für Mitarbeiter und den Luftverkehr insgesamt zu haben. Laut Informationen des MDR wird der geplante Stellenabbau von 120 bis 250 Arbeitsplätzen von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) als äußerst problematisch angesehen. Paul Schmidt, ein Vertreter von ver.di, hebt hervor, dass bereits jetzt eine besorgniserregende Personaldecke herrscht und viele Mitarbeiter an ihrer Belastungsgrenze arbeiten.

Die angekündigten Entlassungen sollen überwiegend die Verwaltung betreffen, doch Schmidt sieht dort kein Potenzial für so hohe Einsparungen. Vielmehr fehle es auch in operativen Bereichen wie dem Fracht- und Bodenverkehrsdienst sowie bei der Flughafenfeuerwehr an Fachkräften. Besonders die Flughafenfeuerwehr befindet sich in einer kritischen Lage, sodass hier um jede Person gekämpft werden muss.

Kritik an Einsparungsstrategien

Der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt teilt diese Bedenken und argumentiert, dass Kündigungen keine wirksame Lösung für die strukturellen Probleme der Flughäfen darstellen. Einnahmeverluste von 10 bis 20 Millionen Euro dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine größere Finanzlücke besteht. Großbongardt empfiehlt daher, die öffentliche Förderung zu erhöhen, um die Flughäfen als essentielle Teile der regionalen Infrastruktur zu sichern.

Schmidt kritisiert zudem die Intransparenz bezüglich der geplanten Entlassungen und der angestrebten Einsparungen. Diese Bedenken zeigen die besorgniserregende Situation auf, in der sich die Flughäfen befinden.

Streiks am Flughafen

ver.di berichtet, sind für den 7. März 2024 ganztägige Streiks an den Flughäfen Frankfurt und Hamburg geplant. Diese sollen die Fluggast- sowie Frachtkontrollen und weitere Servicebereiche betreffen. Ziel ist es, ein besseres Angebot der Arbeitgeber zu erreichen, nachdem in fünf Verhandlungsrunden keine Einigung erzielt werden konnte.

Hier wird ein Lohnanstieg gefordert, um den Kaufkraftverlust durch die hohe Inflation auszugleichen. Das letzte Angebot beinhaltete lediglich eine schrittweise Lohnerhöhung, die von den Gewerkschaftern als unzureichend erachtet wird. Wolfgang Pieper, Verhandlungsführer von ver.di, äußerte die Bedenken, dass das Angebot letztlich weniger Wert ist als die geforderte Erhöhung für ein Jahr.

Branchenkontext und Perspektiven

Eine umfassende Betrachtung der Lage in der deutschen Luftfahrtindustrie zeigt, dass sich die Branche nach der Corona-Krise erholt. Laut einem Bericht von BDLI stieg der Umsatz im Jahr 2022 auf 39 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 25,6 % im Vergleich zu 2021 entspricht. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch in einem Anstieg der direkt Beschäftigten auf 105.000 wider, wobei in der zivilen Luftfahrt der Umsatz auf 28 Milliarden Euro kletterte.

Die Branche steht jedoch vor der Herausforderung, ihre Innovationskraft zu beweisen und ein globaler Hub für klimaneutrales Fliegen zu werden. Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Strategie und politischer Unterstützung wird immer lauter, um den Standard aufrechtzuerhalten.

Zusammenfassend muss festgehalten werden, dass die Situation an den Flughäfen und in der Luftfahrtindustrie insgesamt einen kritischen Wendepunkt erreicht hat. Während Kürzungen und Entlassungen drohen, bleibt die Frage, wie die Verantwortlichen die Herausforderungen der Branche bewältigen wollen, ohne dabei auf die dringend benötigten Fachkräfte zu verzichten.

Referenz 1
www.mdr.de
Referenz 2
www.verdi.de
Referenz 3
www.bdli.de
Quellen gesamt
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