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Die faszinierende Industriegeschichte Muldenhütten: Eine Ausstellung im Bergarchiv

Am 24. Januar 2025 eröffnet das Bergarchiv Freiberg eine Ausstellung zur technologischen Entwicklung im sächsischen Hüttenwesen von 1825 bis 1910. Entdecken Sie historische Modelle und die sozialen Auswirkungen der Industrie!

Im Bergarchiv Freiberg wird zurzeit eine bemerkenswerte Ausstellung mit dem Titel „Gut für Freiberg – Muldenhütten auf dem Weg ins Industriezeitalter“ präsentiert. Diese Ausstellung thematisiert die Entwicklung des sächsischen Hüttenstandortes von 1825 bis 1910 und beleuchtet dabei vor allem die technischen Innovationen und deren Auswirkungen auf die Region.

Die Ausstellung zeigt historische Modelle, Dokumente sowie Mitmach- und Hörstationen und legt besonderen Fokus auf die sozialen und ökologischen Folgen der Industrie. Auch der wissenschaftliche, wirtschaftliche und politische Kontext wird umfassend berücksichtigt. In Muldenhütten wurden unter anderem Silber, Blei und Zink produziert, was den Standort entscheidend prägte. Realisiert wurde das Projekt vom recomine-Projektteam in Zusammenarbeit mit der Kustodie der TU Bergakademie Freiberg und dem Sächsischen Staatsarchiv im Bergarchiv Freiberg. Unterstützt wird die Ausstellung durch private und öffentliche Leihgeber, sowie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (TU Freiberg).

Die Geschichte des Bergarchivs

Das Bergarchiv hat eine lange und bedeutende Geschichte, die bis ins Spätmittelalter zurückreicht. Uralte Unterlagen, die im Archiv gelagert sind, stammen bis ins Ende des 15. Jahrhunderts. Diese Archivalien spiegeln die Entwicklung der sächsischen Bergbehörden wider, insbesondere die Gründung des Oberbergamtes in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, welches 1679 ein Verwaltungsgebäude erwarb und somit ein Behördenarchiv für Akten und Bergbücher etablierte.

Ein bedeutender Meilenstein war das Berggesetz von 1868, das zur Aufhebung des Oberbergamtes führte und gleichzeitig einen Anstieg des Archivguts zur Folge hatte. Mit der Schließung des Erzbergbaus im Freiberger Revier Anfang des 20. Jahrhunderts gelangten zahlreiche Unterlagen der Oberdirektion in das Archiv (Archiv Sachsen).

Archäologie und Bergbau in Sachsen

Parallel zur Ausstellung wird die intensive archäologische Forschung in Sachsen beleuchtet. Montanarchäologen haben in der Region eine Vielzahl von montanarchäologischen Relikten entdeckt, insbesondere im Erzgebirgsvorland. Ergebnis dieser Entdeckungen ist eine neue befestigte Höhensiedlung auf dem Ziegenberg bei Geringswalde, die durch ein doppeltes Wall-Graben-System geschützt ist. Trotz der umfassenden Untersuchungen wurden bislang keine Funde dokumentiert, doch ist die Anlage auf das 11. Jahrhundert datiert (Archäologie Sachsen).

Diese multidimensionale Betrachtung der Bergbaugeschichte in Sachsen und die Einblicke, die die Ausstellung im Bergarchiv bietet, machen deutlich, welche zentrale Rolle der Bergbau für die Region hatte. Die Wechselwirkungen zwischen technologischen Entwicklungen, sozialen Veränderungen und ökologischen Auswirkungen werden in dieser spannenden Präsentation erfahrbar.

Referenz 1
tu-freiberg.de
Referenz 2
www.archiv.sachsen.de
Referenz 3
www.archaeologie.sachsen.de
Quellen gesamt
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