
Am 8. April 2025 findet in der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Chemnitz eine bedeutende Veranstaltung zur Provenienzforschung statt. Der Titel der Veranstaltung lautet „Provenienzforschung – Auf der Suche nach der ‚Biografie‘ eines Buches“ und beginnt um 17:30 Uhr im IdeenReich der Universitätsbibliothek, Straße der Nationen 33. Diese Veranstaltung legt den Fokus auf die Herkunft von Kunstwerken und Kulturgütern, insbesondere von Büchern, und ist Teil eines umfassenden diskursiven Rahmenprogramms, das sich mit Fragen der Besitzverhältnisse und der historischen Verantwortung auseinandersetzt.
Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die Rolle von Provenienzmerkmalen wie Stempeln oder handschriftlichen Eintragungen, die zur Klärung von Eigentumsfragen beitragen. Besonders Augenmerk wird auf Kulturgüter gelegt, die während der Nationalsozialismus-Ära unrechtmäßig entzogen wurden. In diesem Kontext wird der Vortrag von Volker Cirsovius von der Koordinierungsstelle NS-Raubgut herausgestellt, der über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Provenienzforschung und die Ergebnisse von durchgeführten Stichproben in der Bibliothek informieren wird.
Interaktive Elemente und Ausstellungen
Teilnehmende haben die Gelegenheit, ihr Wissen zur Provenienzforschung in einem Quiz zu testen. Darüber hinaus wird eine Buchausstellung präsentiert, die Provenienzmerkmale untersucht und einige kuriose Funde zeigt. Dies bietet eine spannende Möglichkeit für Besucher, in die Thematik einzutauchen und die Wichtigkeit der Herkunft von Kulturgütern zu erkennen.
Für Interessierte, die mehr Informationen zur Veranstaltung oder zur Provenienzforschung im Allgemeinen wünschen, steht Dr. Wolfgang Lambrecht als Kontaktperson zur Verfügung. Er ist unter der Telefonnummer 0371 531-35679 und der E-Mail-Adresse wolfgang.lambrecht@bibliothek.tu-chemnitz.de erreichbar.
Rolle der Datenbank Proveana
Die Veranstaltung wird auch im Kontext der Aktivitäten des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste betrachtet, dessen Forschungsdatenbank, Proveana, eine zentrale Rolle in der Provenienzforschung spielt. Proveana stellt Ergebnisse von geförderten Forschungsprojekten dar und zielt darauf ab, die Provenienzforschung durch die Dokumentation historischer Informationen zu unterstützen. Die Datenbank umfasst mehrere Forschungskontexte, unter anderem NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut und kriegsbedingt verlagertes Kulturgut.
Die Möglichkeit, in Proveana nach Personen, Körperschaften, Ereignissen und Sammlungen zu suchen, ist für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso wie für diejenigen, die mit dem Handel von Kulturgütern befasst sind, von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus bietet die Datenbank Verknüpfungen zu weiteren Datenbanken, einschließlich der Lost Art-Datenbank, die sich mit Kulturgutentziehungen beschäftigt, und unterstreicht damit die umfassende Instrumentalisierung von Informationen zur Aufklärung historischer Sachverhalte.