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Bildungsprotest in Sachsen: Lehrer und Eltern fordern bessere Bedingungen!

Am 15. Mai plant die GEW eine großangelegte Demonstration gegen das Sächsische Bildungspaket. Lehrkräfte, Eltern und Schüler fordern bessere Arbeitsbedingungen und eine zukunftsfähige Bildungspolitik.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen organisiert als Antwort auf die geplanten Maßnahmen des Sächsischen Kultusministeriums (SMK) eine Reihe von Protesten. Die erste Welle von Demonstrationen fand bereits in dieser Woche in Leipzig und Chemnitz statt und stieß auf reges Interesse. In Leipzig versammelten sich am Dienstag etwa 1500 Menschen vor dem Landesamt für Schule und Bildung, während in Chemnitz am Mittwoch rund 800 Protestierende am Karl-Marx-Monument demonstrierten. Die GEW bezeichnet die Aktionen als Zeichen des Widerstands von Lehrkräften, Eltern und Schülern gegen die Verschlechterung der Bildungsqualität und Arbeitsbedingungen. Laut tag24.de planen die Gewerkschaften zudem am 15. Mai eine landesweite Demonstration, um auf die Missstände aufmerksam zu machen und für eine zukunftsfähige Bildungspolitik zu plädieren.

GEW-Landesvorsitzender Burkhard Naumann warnt, dass die neuen Maßnahmen, die zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung lanciert wurden, vor allem ältere Lehrkräfte stärker belasten sollen. Die damit verbundenen Einschnitte bei der Altersermäßigung, die künftig erst ab einem Alter von 63 Jahren gelten soll, sehen viele als schwerwiegenden Angriff auf die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte. Der bisherigen Ermäßigung ab 58 Jahren droht eine drastische Reduzierung, was die Situation in den Schulen weiter verschärfen könnte. Im Freistaat Sachsen fehlen derzeit zudem etwa 1400 vollzeitbeschäftigte Lehrkräfte.

Proteste in drei Städten

Die GEW und der Sächsische Lehrerverband (SLV) kritisieren die in Aussicht gestellten Maßnahmen des Kultusministeriums als schädlich für die Bildungsqualität. Minister Conrad Clemens (CDU) hat insgesamt 21 Maßnahmen vorgestellt, die zur Verringerung des Unterrichtsausfalls beitragen sollen. „Mehr Unterricht bedeutet nicht automatisch bessere Bildung“, so Naumann. Geplant sind auch Änderungen bei der Anrechnung von Stunden für besondere schulische Aufgaben, die insbesondere die Belastung der Lehrkräfte erhöhen dürften, warnen die Verbände. Die GEW und SLV setzen sich deshalb für die Rücknahme der Maßnahmen ein und sprechen sich für ernsthafte Dialoge mit den Lehrkräften aus.

Die ursprünglich vom 8. bis 10. April angesetzten Demonstrationen in Leipzig, Chemnitz und Dresden sollen eine breite Mobilisierung erreichen. In Leipzig wird am 8. April um 16 Uhr vor dem Landesamt für Schule und Bildung demonstriert, in Chemnitz am 9. April um 16 Uhr am Karl-Marx-Monument und am 10. April um 16 Uhr vor dem Kultusministerium in Dresden. GEW und SLV rufen sowohl Lehrkräfte als auch Eltern, Schülerinnen und Schüler auf, sich an den Kundgebungen zu beteiligen, um für eine bessere Bildungspolitik und gerechtere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren, wie gew-sachsen.de berichtet.

Die Forderungen der Gewerkschaften zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte zu verbessern und keine kurzfristigen Lösungen zu Lasten der Bildung zuzulassen. Ein zentrales Argument der Protestierenden ist die Befürchtung, dass die Qualität des Unterrichts in Sachsen nicht nur nicht gesichert, sondern weiter gefährdet wird. Bis Ende Mai wird eine Entscheidung über die Umsetzung der umstrittenen Maßnahmen erwartet, was die Dringlichkeit der Protestaktionen noch verstärkt, wie die Sächsische.de berichtet.

Referenz 1
www.tag24.de
Referenz 2
www.gew-sachsen.de
Referenz 3
www.saechsische.de
Quellen gesamt
Web: 14Social: 144Foren: 38