
Am 8. Februar 2025 hat die Professur Geschichte der Antike und der Antikerezeption in der Moderne an der Technischen Universität Chemnitz bedeutende Forschungsergebnisse veröffentlicht. Unter der Leitung von Prof. Dr. Marian Nebelin ist eine wissenschaftliche Schriftenreihe mit dem Titel „Regionale Antikerezeption / Regional Perceptions of Antiquity“ im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht ins Leben gerufen worden. Diese Reihe wird durch zwei neu erschienene Bücher eröffnet, die sich mit der Rezeption der Antike im Freistaat Sachsen beschäftigen.
Der erste Band mit dem Titel „Museumsleitung im Gespräch“ beinhaltet 35 Interviews, die von Dr. Mathias Herrmann geführt wurden. In diesen Gesprächen kommen Museumsdirektoren, Kuratoren und Museumspädagogen zu Wort. Die Themen reichen von der Antike bis hin zur Antikerezeption, Museumspädagogik und dem Technologiewandel in den Ausstellungen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Chemnitzer Museen, darunter das Schloßbergmuseum und das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz, in die Diskussion einfließen.
Kulturelle Schätze und ihre Relevanz
In Sachsen existieren zahlreiche kulturgeschichtlich bedeutende Exponate mit antikem Hintergrund, die aus der Sammlungstätigkeit von sächsischen Kurfürsten, Königen und Privatpersonen stammen. Diese Sammler drückten ihre Faszination für die antike Welt durch die Anreicherung ihrer Sammlungen aus. Trotz dieser wertvollen Bestände hat das Thema antike Exponate jedoch kaum Gewicht in der sächsischen Museums- und Kulturlandschaft, wie aus den Veröffentlichungen hervorgeht. Ein zentrales Anliegen dieser Arbeiten ist es, die Antike und ihre Rezeption in Sachsen sichtbarer zu machen.
Das Buch von Dr. Herrmann, das die Ausstellungs- und Bestandsentwicklung antiker Exponate in sächsischen Museen analysiert, begründet und beleuchtet zum ersten Mal die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Präsentation dieser Objekte. Durch die Untersuchung werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie kleinere Institutionen verborgenes Potenzial in ihren Sammlungen entdecken und zentraler präsentieren können. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, antike Exponate einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Ein Ausblick auf zukünftige Forschung
Ein weiterer Band dieser Reihe ist bereits in Planung. Dr. Nele Schopfs beschäftigt sich in ihrem Werk mit der „Sächsischen Antike“ in der sächsischen Regional- und Landesgeschichtsschreibung. Prof. Nebelin stellt klar, dass Sachsen zwar nie Teil der Antike war, jedoch eine Vielzahl antiker Gegenstände in die Region gebracht wurde, die eine Brücke zu dieser bedeutenden Epoche schlagen.
Die beiden neu veröffentlichten Bücher bieten eine umfassende Analyse und eröffnen den Dialog über die Bedeutung antiker Exponate in der sächsischen Museumslandschaft. Die Arbeiten zeigen nicht nur die historische Relevanz dieser Exponate auf, sondern fordern auch eine Neuausrichtung der Präsentation in den Museen, um der Faszination für die Antike gerecht zu werden und diese in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Für mehr Informationen über die Forschung an der TU Chemnitz und zur neuen Buchreihe besuchen Sie bitte die Seiten von TU Chemnitz, Overdrive sowie Hugendubel.