
Der traumatische Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat nicht nur sechs Menschen das Leben gekostet, sondern auch eine Vielzahl von Überlebenden und Angehörigen in eine tiefe Krise gestürzt. Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss von Sachsen-Anhalt setzt sich momentan intensiv mit den Auswirkungen dieses Verbrechens auseinander. Landesopferbeauftragte Gabriele Theren äußert scharfe Kritik daran, dass viele Betroffene ihre belastenden Erlebnisse mehrfach schildern müssen. Dies führt bei den Opfern oft zu erneuten Traumatisierungen. Theren plädiert dafür, die Informationen einmal zu erfassen und diese datenschutzkonform an Hilfestellen weiterzuleiten, um die Betroffenen zu entlasten. Laut Tag24 sind bisher 1.650 Personen, die direkt betroffen sind, erfasst worden, basierend auf der Definition des Bundeskriminalamts.
Am Weihnachtsmarkt ereignete sich der schreckliche Vorfall durch einen 50-jährigen Mann aus Saudi-Arabien, der mit einem Auto in die Menschenmenge raste. Die Folgen waren verheerend: Über 300 Verletzte, darunter 84 Schwerstverletzte, von denen viele voraussichtlich nicht vollständig genesen werden. Theren hebt hervor, dass die schnelle Hilfe der Einsatzkräfte dazu beigetragen hat, dass die Opferzahlen vergleichsweise niedrig ausfielen. Der Täter befindet sich derzeit in Untersuchungshaft, während die Ermittlungen der Ausschussmitglieder die Hintergründe und das sicherheitstechnische Konzept des Marktes genau beleuchten.
Unterstützungsmaßnahmen für die Betroffenen
Um den Opfern des Anschlags schnell und unbürokratisch zu helfen, wurde ein Runder Tisch initiiert, der die Zusammenarbeit zwischen Bund und Land Sachsen-Anhalt koordinieren soll. Hierbei sollen nicht nur finanzielle Hilfen bereitgestellt werden, sondern auch psychosoziale Betreuung und fachliche Beratung angeboten werden. Der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober betont die Dringlichkeit, den Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind und Unterstützung vom Staat erhalten.
Ein Beratungsangebot, das den Betroffenen rund um die Uhr zur Verfügung steht, ist ein psychosoziales Beratungstelefon, welches seit dem 21. Dezember 2024 erreichbar ist. Dieses wurde bereits intensiv beworben und ist im Stadtgebiet über digitale Stelen sichtbar. Laut Theren haben bereits circa 200 Betroffene Anträge für den Landesfonds gestellt, wobei viele von ihnen vor allem Anerkennung und Unterstützung suchen.
Zusätzlich wird durch verschiedene Hilfsorganisationen eine breite Palette an Unterstützungsangeboten bereitgestellt. Der WEISSER RING e. V., eine bundesweit tätige Opferhilfeorganisation, bietet Hilfestellungen wie psychosoziale Unterstützung und rechtliche Beratung an. Weitere spezialisierte Beratungsstellen in Deutschland, die sich auf unterschiedliche Betroffenheiten konzentrieren, sind ebenfalls Teil des Hilfsangebots.
Ministerin Franziska Weidinger unterstreicht die Bedeutung von Gemeinschaft und Solidarität in dieser kritischen Zeit: „Die Unterstützung der Opfer hat oberste Priorität“. Der Runde Tisch wird weiterhin regelmäßige Gespräche führen, um die Hilfsangebote für die Betroffenen zu optimieren und zu koordinieren.