
Der Arbeitskreis Unternehmerfrauen im Handwerk Härtsfeld-Ipf-Ries wurde 1994 gegründet und hat sich seither zu einem wichtigen Netzwerk für Frauen in der Branche entwickelt. Der Arbeitskreis erstreckt sich über drei Regionen und zwei Bundesländer und hat das Ziel, Gleichgesinnte zusammenzubringen. „Gemeinsam gestalten, umsetzen, verantworten“ ist das Motto, das die Unternehmenskultur prägt.
Dr. Gitte Händel beschreibt die Vielfalt der vertretenen Gewerke, die von Metallbau über Elektro, Schreinerei bis hin zu Gastronomie reicht. Die Mitglieder sind in unterschiedlichsten Funktionen tätig, von Eigentümerinnen bis zu mithelfenden Partnerinnen. Roswitha Walter, eine Unternehmerin mit 55 Jahren Erfahrung, hebt die Wichtigkeit der Seminare hervor, die einfach und gut verständlich gestaltet sind.
Regelmäßige Veranstaltungen und aktuelle Themen
Einmal im Monat lädt der Arbeitskreis zu Veranstaltungen ein, die relevante Themen für kleine und mittelständische Betriebe behandeln. Diese Themen umfassen Tipps für Investitionen, Mitarbeiterbindung und persönliches Wohlergehen. Besondere Highlights sind geplant, wie die Veranstaltung mit Neuro-wissenschaftler Professor Manfred Spitzer am 2. April 2025 in Nördlingen.
Die Veranstaltungen stehen allen Interessierten offen, wobei Nicht-Mitglieder lediglich einen kleinen Unkostenbeitrag entrichten müssen. Aktuell haben die Unternehmerfrauen im Handwerk 85 Mitglieder und sind als Verein organisiert. Der Vorstand besteht aus neun Frauen, mit Angelika Wolf an der Spitze als Vorsitzende und Eva Abele als Stellvertreterin.
Die Rolle der Frauen im Handwerk
Die Rolle der Frauen im Handwerk ist nicht zu unterschätzen. So berichten die Unternehmerfrauen, dass durch Zusammenarbeit Herausforderungen effektiver angegangen werden können. Laut dem UFH haben Frauen mittlerweile einen wesentlichen Anteil an der Zukunft des Handwerks. Im Jahr 2023 wurden 24,6 Prozent der Betriebe von Frauen (mit)geführt. Rund 75 Prozent aller Handwerksunternehmen sind Familienbetriebe, die sowohl von Männern als auch von Frauen gemeinsam geleitet werden.
Während der Frauenanteil unter den Auszubildenden im Handwerk im Jahr 2023 bei 14,1 Prozent liegt, ist zu beobachten, dass insbesondere in kreativen und gesundheitsorientierten Berufen hohe Frauenanteile zu finden sind. Berufe wie Maßschneiderin, Goldschmiedin und Konditorin verzeichnen Frauenanteile von über 70 Prozent. Außerdem zeigt eine Zunahme junger Frauen in technischen Berufen wie Kraftfahrzeugmechatronikerin und Tischlerin, dass sich die Branchendynamik langsam verändert.
Die ZDH hebt hervor, dass es hier noch ungenutztes Entwicklungspotenzial gibt. Besonders die hohe Verteilung von Frauen in Gesundheitsberufen, wie Zahntechnikerinnen oder Augenoptikerinnen, sind herausragende Beispiele für die wachsende Rolle der Frauen im Handwerk.
Insgesamt zeigt sich, dass die Vernetzung und der Austausch unter den Unternehmerinnen nicht nur zur Stärkung ihrer Position im Handwerk beitragen, sondern auch Impulse für zukünftige Entwicklungen geben.