
Am 22. Februar 2025 fand in der Pauluskirche in Schorndorf ein aufschlussreicher Vortrag des Familientherapeuten Daniel Gulden statt. Die Veranstaltung wurde vom Bezirksarbeitskreis Frauen im evangelischen Kirchenbezirk Schorndorf organisiert und stellte ein wichtiges Forum für Eltern dar, die lernen möchten, wie sie Konflikte ohne dramatische Eskalation bewältigen können. Besonders im Kontext des bevorstehenden Kindergartenbeginns gab Gulden wertvolle Tipps und Strategien, um die Herausforderungen des Elternseins zu meistern.
Ein zentrales Thema des Vortrags war die Problematik des Trödelns bei Kindern, die bei vielen Eltern Stress auslösen kann. Gulden ermutigte die Anwesenden, in schwierigen Momenten stark und präsent zu bleiben. Seine Empfehlungen zielen darauf ab, den emotionalen Austausch zwischen Eltern und Kindern zu fördern, was besonders im Hinblick auf die Entwicklung von Bindungen und das Bewusstsein für gegenseitige Bedürfnisse von großer Bedeutung ist.
Emotionale Herausforderungen in Familiensystemen
Familien sind oft komplexe Systeme, in denen Konflikte und Spannungen ein häufiges Phänomen darstellen. Laut Gedankenwelt können solche Konflikte zu Distanz und Unnahbarkeit führen. Das Verständnis und die Lösung emotionaler Blockaden, die durch unerfüllte Bedürfnisse, Wut oder Einsamkeit entstehen, sind essenziell, um Bindungen zu stärken und die familiären Beziehungen zu verbessern. Diese Prinzipien sind auch Teil der emotionsfokussierten Familientherapie (EFFT), die Gulden im Rahmen seiner Arbeit integriert.
EFFT verfolgt das Ziel, emotionale Bedürfnisse zu verbalisieren und zu verstehen, was zu einem gesunden Dialog und emotionaler Nähe führt. Therapeuten nutzen Bindungstheorien, um dysregulierte Muster zu erkennen und negative Interaktionszyklen abzubauen. Studien belegen die Wirksamkeit von EFFT besonders bei Familien mit heranwachsenden Kindern, indem sie die Kommunikationsfähigkeiten und das Konfliktmanagement verbessern und positive Interaktionsmuster fördern.
Kunsttherapie als Bindungsförderung
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Familienbeziehung ist die kreative Ausdrucksform. Die Kitzberg Kliniken zeigen, dass Kunst- oder Gestaltungstherapie einen bedeutenden Beitrag zur Eltern-Kind-Dynamik leisten kann. Durch den kreativen Prozess können Gefühle und innere Bilder ausgedrückt werden, ohne dass primär sprachliche Kommunikation erforderlich ist.
In gemeinsamen Kunsttherapiesitzungen zwischen Eltern und Kindern werden die Beziehungen sichtbar und stärken die emotionalen Bindungen. Der kreative Ausdruck fungiert als Brücke, die es ermöglicht, auch tiefere emotionale Ebenen zu erreichen. Diese Form der Therapie fördert das Bewusstsein für die Stärken der Kinder und verbessert die Interaktion zwischen den Familienmitgliedern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ansätze von Daniel Gulden und die Konzepte der EFFT, kombiniert mit der Kunsttherapie, Eltern dabei unterstützen können, positive und dauerhafte Beziehungen zu ihren Kindern aufzubauen. Die Herausforderungen, die sich durch das Trödeln und andere alltägliche Konfliktthemen ergeben, lassen sich auf konstruktive Weise angehen, sofern ein offenes Ohr und ein verständnisvolles Herz bereitstehen.