
Am 6. März 2025 wurde der Grimme-Preis, der angesehenste Medienpreis Deutschlands, in Marl verliehen. Der Preis wird jährlich vom Grimme-Institut vergeben und zeichnet herausragende Fernsehsendungen aus. In diesem Jahr gehen in der Kategorie Fiktion erstmals alle Auszeichnungen an Serien, während Spielfilme leer ausgingen. Dies ist eine signifikante Entwicklung in der Geschichte des Preises, der im Jahr 1964 ins Leben gerufen wurde, um die hervorragende Nutzung des Mediums Fernsehen zu würdigen.
Die RTL-Serie „Angemessen Angry“ wurde mit zweifachen Auszeichnungen zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Die Serie erzählt die dramatische Geschichte von Amelie, ein Zimmermädchen, das nach einem traumatischen Erlebnis einen Rachefeldzug gegen Sexualstraftäter startet und dabei übernatürliche Kräfte entwickelt. Die enormen Zuschauermengen wurden zusätzlich durch den Publikumspreis der Marler Gruppe anerkannt.
Ausgewählte Preisträger und Themen
Die ARD-Serie „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ erhielt ebenfalls einen Preis. Die Geschichte beleuchtet das Leben und die Ermordung des ehemaligen Chefs der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, welcher 1989 einem Attentat zum Opfer fiel. Des weiteren gewann die WDR-Reportage „Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl“ unter der Leitung von Isabel Schayani und Mareike Wilms in der Kategorie „Info & Kultur“.
In der Kategorie „Besondere Journalistische Leistung“ wurden Isabell Beer und Isabel Ströh für ihre digitalen Recherchen zur Thematik der sexuellen Gewalt ausgezeichnet. Diese preisgekrönten Produktionen sind ein Beweis für die Relevanz und Qualität des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, das in den Stammkategorien die Mehrheit der Auszeichnungen erhielt.
Zusätzlich wurde das Streamingportal Prime Video für die „Die Teddy Teclebrhan Show“ in der Unterhaltungskategorie geehrt.
In einem weiteren bemerkenswerten Moment wurden Peter Kloeppel und Ulrike von der Groeben mit einer besonderen Ehrung für ihre langjährige journalistische Arbeit bei „RTL-Aktuell“ ausgezeichnet. Gemeinsam moderierten sie zwischen 1992 und 2024 beeindruckende 4580 Sendungen und sicherten sich einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als „Longest Serving National News Anchor Duo“.
Einblick in die Preisverleihung
Çiğdem Uzunoğlu, die neue Institutschefin, äußerte sich sehr positiv über die diesjährigen Preisträger und betonte die Bedeutung der ausgezeichneten Produktionen. Ihr Kommentar reflektiert die hohe Qualität der Arbeiten, die in dem Jahrgang präsentiert wurden.
Insgesamt wurden bei der Verleihung 16 Grimme-Preise sowie drei Sonderpreise vergeben, was die anhaltende Relevanz und Vielfalt des deutschen Fernsehens verdeutlicht. In der Preisvergabe ist außerdem ein dreistufiges Verfahren erkennbar, das Zuschauer, Fernsehanstalten und Produzenten einbezieht und den Nominierungskommissionen und Jurys eine bedeutende Rolle zuweist. Die Entwicklung des Grimme-Preises, benannt nach Adolf Grimme, zeigt somit auch die evolutionäre Anpassung an die Bedürfnisse der Zuschauer und die aktuellen gesellschaftlichen Themen.