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Eklat bei Sieger-Köder-Ausstellung: Kurator Wagenblast tritt zurück!

Kurator Joachim Wagenblast tritt während der Eröffnung der Sieger-Köder-Ausstellung in Wasseralfingen zurück. Grund sind interne Konflikte und mangelnde Anerkennung seiner Arbeit.

Am Freitagabend geriet die Eröffnung der Sieger-Köder-Ausstellung „Der stille Klang III“ im Bürgerhaus Wasseralfingen in die Schlagzeilen. Joachim Wagenblast, der Kurator der Ausstellung, verkündete seinen Rücktritt vom Bund für Heimatpflege. Der Rücktritt war nicht unerwartet, denn Wagenblast äußerte während seiner Rede, dass ihm von Teilen der Mitgliedschaft sein Kunstverständnis abgesprochen wurde. Die Gründe für diesen Schritt nannte er vor allem mangelnde Anerkennung seiner bisherigen Leistungen. Ein Missstand, den Wagenblast als „schlimm“ bezeichnete, sei die Struktur des Bundes, in der er sich nicht mehr wohlfühlte. Auch fühlte er sich von einigen Mitgliedern „traktiert“, was seine Entscheidung rückblickend verständlich macht. Eine detaillierte Stellungnahme soll nachgereicht werden, um die Hintergründe seines Rücktritts weiter zu beleuchten, so Wagenblast.Schwäbische Post berichtet.

Die Vorsitzende Birgit Simon war über den abrupten Rücktritt während der Veranstaltung enttäuscht. Sie bemängelte, dass Wagenblast nicht konstruktiv mit dem Vorstand zusammengearbeitet habe. Auch Burkhard Michalsky, ein ehemaliger Vorsitzender, stimmte Simon zu und beschrieb Wagenblast als Kollegen, der oft Entscheidungen ohne Abstimmung mit dem Vorstand traf und keine Sitzungen besucht habe. Inmitten dieser Kontroversen bedauert jedoch Andrea Hatam, ehemalige Ortsvorsteherin, das Ende von Wagenblasts aktiver Zeit im Bund für Heimatpflege. Sie würdigte seine Verdienste und seinen Beitrag für die Gemeinde Wasseralfingen.

Geplante Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen

Trotz der internen Schwierigkeiten plant der Bund weiterhin, zwei bis drei Ausstellungen pro Jahr zu organisieren. Zu den kommenden Themen zählt „50 Jahre Zwangszusammenschluss“ sowie „Humor im Werk von Sieger Köder“. Wagenblast hatte zudem weitere kreative Ambitionen, unter anderem eine geplante Ausstellung zum Thema „Blumen“ für den Herbst, die nun in der Luft schwebt. Für eine Verschnaufpause von den aktuellen Vorkommnissen hat der Kurator sogar eine Kunstreise nach Holland gebucht, um sich zu erholen.

Die aktuelle Ausstellung „Der stille Klang III“ ist bis zum 1. Juni 2025 geöffnet und bietet den Besuchern die Möglichkeit, von freitags bis sonntags sowie an Feiertagen zwischen 14 und 18 Uhr einen Blick auf die Installationen zu werfen. Der Eintritt ist frei, was die Veranstaltung für Kunstinteressierte besonders attraktiv macht. Gleichzeitig wird die Ausstellung „Formungen“ am Sieger-Köder-Haus noch bis zum 8. September 2024 zu sehen sein, wo Wagenblast ebenfalls die Kuratierung innehatte.

Kunst und ihre Kuration im Wandel der Zeit

In einem breiteren Kontext betrachtet, ist die Rolle von Kuratoren wie Joachim Wagenblast von zentraler Bedeutung für die zeitgenössische Kunst. Diese wird zunehmend von Äußerlichkeiten geprägt, während innere Werte oft in den Hintergrund gedrängt werden. Viele Werke sind ohne einen klaren Kontext und Konzept unzugänglich, was Fragen zur Relevanz der Kuration aufwirft. Der Begriff „Kurationismus“ hat sich etabliert, um die Transformation des Kurationsprozesses im Kulturbetrieb zu kennzeichnen und den kreativen Aspekt der Kuratoren zu betonen. Innovative Ausstellungsformate, mit dem Ziel intelligente Konstellationen zu schaffen, geraten jedoch häufig in die Kritik, wenn sie als sinnentleert wahrgenommen werden. Dies führt dazu, dass der Eventcharakter oft die eigentliche Kunst überlagert und interessante Werke in serieller Bedeutungslosigkeit enden.

Das Geschehen rund um die Sieger-Köder-Ausstellung wirft somit nicht nur einen Blick auf die individuellen Konflikte innerhalb des Bundes für Heimatpflege, sondern auch auf die Herausforderungen, mit denen die zeitgenössische Kunst und deren Präsentation konfrontiert sind.Aalen.de berichtet hierüber. Weitere facettenreiche Betrachtungen zur Kunst und deren Kuration bietet der Artikel von Deutschlandfunk Kultur, der die Thematik vertieft.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.aalen.de
Referenz 3
www.deutschlandfunkkultur.de
Quellen gesamt
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