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Kasseler Professor in Bauhaus-Stiftung: Neue Impulse für die Zukunft!

Professor Stefan Rettich von der Universität Kassel wird in den wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Bauhaus Dessau berufen, um das Bauhaus-Erbe in Architektur und Urbanistik zu fördern.

Professor Stefan Rettich vom Institut für Urbane Entwicklungen der Universität Kassel wurde als neues Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Bauhaus Dessau berufen. Diese renommierte Stiftung, die in Sachsen-Anhalt ansässig ist, widmet sich der wissenschaftlichen und künstlerischen Erhaltung und Fortentwicklung des Bauhaus-Erbes. Ziel ist es, die Aktualität der Bauhaus-Ideen in den Themenbereichen Landschaftsplanung, Urbanistik und Architektur zu bewahren.

Die Stiftung fungiert zudem als nationales und internationales Austauschformat, das die Forschung und das Verständnis des Bauhauses fördern soll. In seinen neuen Aufgaben wird Rettich auch zu geplanten Programmen beraten. Hierzu zählt unter anderem das Programm „Bauhaus Lab“, das darauf abzielt, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstützen. Auch das Master-Programm COOP Design Research wird in den Beratungen eine Rolle spielen.

Der wissenschaftliche Beirat und seine Aufgaben

Der Beirat, dem neben Rettich auch neun weitere Mitglieder angehören, setzt sich aus Experten verschiedener Disziplinen zusammen, darunter Architektur, Stadtplanung, Kunst und Kultur. Durch die Expertise dieser Mitglieder soll die Stiftung in der Lage sein, ihre Programme und Forschungsprojekte strategisch zu entwickeln und umzusetzen.

Ein Beispiel für die laufenden Projekte der Stiftung ist „Bauhaus im Text“, das sich mit dem textlichen Erbe des historischen Bauhauses befasst. Bislang existiert keine umfassende Übersicht aller von Bauhäusler*innen verfassten Texte. Der aus dem Jahr 1962 stammende Band von Hans Maria Wingler bietet nur eine Teilmenge dieser Schriften. Mithilfe des Projekts will die Stiftung die bestehenden Lücken in der Bauhausforschung schließen und alle relevanten Texte digital zugänglich machen, um somit einen wertvollen Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Bauhausbewegung zu leisten.

Aktuelle Bauhaus-Forschung und Publikationen

Ein weiterer Fokus der Stiftung liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit bedeutenden Werken, wie Ludwig Hilberseimers Buch „The New City. Principles of Planning“. Hilberseimers innovative Ansätze am Dessauer Bauhaus begannen 1928/29. Das Projekt zur Erforschung dieser Inhalte wurde vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt mit 620.000 Euro gefördert.

Die Ergebnisse und Forschungen sind auf der Internetseite der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) zugänglich. Ergänzend hierzu wurde kürzlich Walter Gropius‘ Buch „International Architecture“ veröffentlicht, das einen Überblick über die internationale Architektur der Mitte der 1920er Jahre liefert. In diesem ersten Bestandteil der Bauhausbücher-Serie dokumentiert Gropius die Entwicklung einer reformistischen Architektur und die Rolle des Architekten in der modernen Welt.

Durch die enge Verzahnung ihrer Projekte und die Expertise der Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats bekräftigt die Stiftung ihren Anspruch, das Bauhaus-Erbe nicht nur zu bewahren, sondern auch fortlaufend weiterzuentwickeln. Wie uni-kassel.de berichtet, wird die Vision von Rettich und seinen Mitstreitern sicherlich neue Akzente setzen.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Projekten können Interessierte die offizielle Webseite der Stiftung besuchen, wo auch bauhaus-dessau.de zusätzliches Material und detaillierte Informationen zur Verfügung stehen. Mehr über Walter Gropius’ Publikationen erfährt man ebenfalls im bauhaus-shop, wo die Ergebnisse der Bauhausforschung anschaulich präsentiert werden.

Referenz 1
www.uni-kassel.de
Referenz 2
bauhaus-dessau.de
Referenz 3
www.bauhaus.de
Quellen gesamt
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