
In Los Angeles stehen erneut gefährliche Wetterbedingungen bevor, die die bereits eingeschränkten Waldbrände neu anfachen könnten. Der nationale Wetterdienst hat vor einer Rückkehr der zerstörerischen Santa Ana Winde gewarnt, die in Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h erwartet werden. Diese starken Böen könnten die Löscharbeiten, die am Wochenende Fortschritte zeigten, erheblich erschweren und Funken treiben, die neue Brände entfachen könnten. Feuerwehrkräfte berichteten, dass sie Fortschritte beim „Eaton“-Feuer nahe Pasadena gemacht haben, das derzeit zu 73% unter Kontrolle ist, während das „Palisades“-Feuer am Westrand von Los Angeles lediglich zu 49% eingedämmt wurde. Obgleich Tausende Anwohner mittlerweile in ihre Gebiete zurückkehren konnten, bleibt die Lage angespannt. Über 12.000 Gebäude sind in den betroffenen Regionen zerstört oder beschädigt worden, und die Zahl der bestätigten Todesfälle ist auf 27 gestiegen, während mehrere Personen noch vermisst werden, wie die Badische Neueste Nachrichten berichten.
Die Wetterbedingungen sind nicht die einzige Herausforderung, die den Fire-Fighting-Teams gegenübersteht. Extrem trockene Vegetation erhöht das Risiko für die Ausbreitung von Bränden. Die Behörden fordern daher die Anwohner auf, Notfalltaschen zu packen und geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Angesichts der verheerenden Auswirkungen der jüngsten Brände wird deutlich, dass die Region in einem kritischen Punkt angelangt ist. Feuerexperten warnen, dass sich die Brandgefahr durch einen raschen Wechsel zwischen extrem nassen und trockenen Wetterbedingungen verstärkt. Ein nasser Winter 2022/2023 hatte zunächst das Wachstum von potenziellem Brandmaterial gefördert, gefolgt von einem rekordtrockenen Sommer 2024. Die Jahreszeiten für Waldbrände verlängern sich weltweit durchschnittlich um zwei Wochen, wie aus einer Analyse der Deutschen Welle hervorgeht.
Hintergrund und Klimafaktoren
Die Waldbrände in Los Angeles sind nicht isoliert zu betrachten. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit den steigenden globalen Temperaturen. Laut dem Copernicus Climate Change Service der EU war 2024 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Studien der World Weather Attribution haben zudem Zusammenhänge zwischen globaler Erwärmung und der Intensität von Großbränden aufgezeigt. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Waldbrände weltweit verdoppelt, und die Intensität der Brände nimmt eindeutig zu. Dies ist nicht nur eine lokale, sondern auch eine globale Herausforderung, die dringend mehr Investitionen in die Brandverhütung erfordert.
Im Jahr 2023 brachen im brasilianischen Pantanal-Feuchtgebiet außergewöhnliche Brände aus, die etwa 440.000 Hektar Land in einem Zeitraum außerhalb der regulären Feuersaison verwüsteten, während in Kanada Waldbrände mehr als ein Viertel aller globalen Waldverluste verursachten. In Kalifornien hat sich die verbrannte Fläche in den letzten Jahrzehnten um 172 Prozent vergrößert, was die Notwendigkeit deutlicher Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung dieser Katastrophen unterstreicht. Experten fordern nicht nur Maßnahmen zur Verringerung von Brennmaterial in der Nähe von Gebäuden, sondern auch eine Reduzierung der Emissionen von fossilen Brennstoffen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, um der anhaltenden Feuergefahr entgegenzuwirken.