
Brigitte Köppel, die bekannte Betreiberin eines Kramerladen in Moorenweis, ist im Alter von 71 Jahren verstorben. Der Einkaufsladen, ein typisches Beispiel für einen Tante-Emma-Laden, hatte in den vergangenen Jahrzehnten trotz des wachsenden Wettbewerbs durch Supermärkte und Discounter überlebt. Köppel hinterlässt ihre Tochter Sandra Bachinger sowie deren Söhne und war auch eine Förderin örtlicher Vereine. Ihr Ehemann Rudi starb vor drei Jahren.
Köppel wurde in Oberndorf bei Salzburg geboren und begann ihre Karriere 1969 als Aushilfe in einem Lebensmittelgeschäft. Im Jahr 1982 übernahm sie das Geschäft, das sie 1984 durch den Ausbau eines angrenzenden Stalls erweiterte. Ab 1990 unterstützte ihre Tochter Sandra sie im Laden und absolvierte eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau. Der Kramerladen bot nicht nur Lebensmittel, sondern auch eine Lottoannahmestelle und seit 1999 eine Postfiliale an.
Die Bedeutung des Tante-Emma-Ladens
Die Rückkehr zur persönlichen Kundenbindung ist bei Merkur deutlich geworden, wo Köppels Geschäft als zentraler Anlaufpunkt in der Gemeinde galt. Tante-Emma-Läden, eine umgangssprachliche Bezeichnung für kleine Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland, bieten nicht nur Lebensmittel, sondern auch persönliche Dienstleistungen und eine familiäre Atmosphäre. Diese Läden waren traditionell oft von einer einzelnen Person betrieben, die in der Gemeinde bekannt war.
Der Niedergang solcher Geschäfte begann in den 1970ern mit dem gesetzlichen Verbot der Preisbindung und dem Aufschwung von Discountern. Dennoch zeigt sich, dass Tante-Emma-Läden vor allem in ländlichen Gebieten nach wie vor eine wichtige Rolle für die Nahversorgung spielen. Köppel war bekannt dafür, eine persönliche Beziehung zu ihren Kunden aufzubauen, was den Laden zu einem geschätzten Teil der Gemeinschaft machte.
Vor ihrer Erkrankung plante Köppel für 2025 mehr Freizeit, darunter eine Reise nach Kroatien. Dieser Plan wurde durch eine Krebsdiagnose jäh unterbrochen. Ihr Tod hinterlässt eine Lücke in der Gemeinde Moorenweis, wo sie als eine lebendige und engagierte Persönlichkeit geschätzt wurde. In einem Zeitalter der anonymerer Einkaufsmöglichkeiten bleibt das Erbe von Tante-Emma-Läden wie dem von Köppel ein Zeichen für die Verbindung von Mensch und Geschäft, die in vielen Städten und Dörfern oft vermisst wird.