
Die Bayerische Staatsoper bringt die selten gespielte Oper „Die Liebe der Danae“ von Richard Strauss nach fast 40 Jahren wieder auf die Bühne. Die Premiere findet am 7. Februar 2025 um 19:00 Uhr statt, unter der Regie von Claus Guth, der für einen aktuellen Ansatz sorgt und dabei politische Anspielungen, unter anderem auf Donald Trump, einfließen lässt. Die Inszenierung thematisiert die Herausforderungen eines bankrotten Staates, der finanzielle Rettung im reichsten Mann der Welt sucht. Diese satirische Perspektive findet sich in den Proben, wo Guth feststellte, dass die Themen durch die Nachrichtenlandschaft immer wieder präsent waren, was der aktuellen Relevanz des Stücks zusätzlichen Nachdruck verleiht. Die Titelrolle der Danae wird von der Schwedin Malin Byström gesungen, während Andreas Schager die Rolle des Midas übernimmt. Die musikalische Leitung hat Sebastian Weigle.
Guth beschreibt die Aufführung als „ein bisschen wie eine Uraufführung“, da das Werk, das erstmals 1944 uraufgeführt werden sollte, bei vielen Sängern kaum bekannt ist. Im dritten Akt wird eine dystopische Zukunft mit brennenden Büro-Türmen illustriert, die an die Zerstörung erinnert, als Strauss das Stück verfasste. Die Handlung behandelt auch die persönlichen Erfahrungen und kulturellen Gegebenheiten, die Strauss prägten. Diese Aspekte fügen sich in die komplexe Erzählung ein, die von Guth als vielschichtig charakterisiert wird.
Komplexität und Entwicklung der Charaktere
Die Oper wird als nicht typisch für Strauss beschrieben. Ihr Untertitel „Heitere Mythologie in drei Akten“ gilt als irreführend, denn die Musik und die Handlung sind alles andere als komisch. Insbesondere Jupiter, der in dieser Inszenierung als demontierte Figur dargestellt wird, kämpft mit Alterskrisen und steht unter dem Einfluss von Juno. Dies trägt zur Entwicklung des Charakters bei, der eine bemerkenswerte Selbsterkenntnis erfährt. Der dritte Akt wird weniger als handlungsorientiertes Geschehen, sondern vielmehr als Klangbild präsentiert, das tiefgehende Gedanken reflektiert.
Die weibliche Hauptfigur, Danae, durchläuft eine signifikante Entwicklung. Vom Mädchen zu einer selbstbestimmten Frau, die für ihre Liebe kämpft, wird sie zum Symbol für Hoffnung und die Möglichkeit der Liebe in Krisenzeiten. Diese Thematik zieht sich durch die gesamte Narration und verleiht dem Werk eine gewisse Dringlichkeit.
Historische Einordnung und Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung der Oper werden Rückblicke auf die Geschichte Richard Strauss‘ und die komplexe politische Situation rund um das Werk charakterisieren. In den 1930er Jahren führte das Zusammenspiel von Strauss und Stefan Zweig über verschiedene Projekte, unter anderem „Friedenstag“, zu bedeutenden Operationsentwicklungen. Auch diese Werke wurden durch die kulturellen Kontexte beeinflusst, sodass die Themen der Gewaltlosigkeit und menschlichen Versöhnung in den Vordergrund gerückt sind. Der historische Hintergrund verleiht heute tiefe Bedeutungen, die sich auch in der Neuinszenierung widerspiegeln.
Die Aufführung der „Liebe der Danae“ verspricht, nicht nur eine musikalische, sondern auch eine kulturelle Auseinandersetzung mit den Themen Identität, Liebe und Hoffnung inmitten von Krisen zu sein. Die Live-Übertragung der Premiere auf BR-KLASSIK wird sicher viele Interessierte erreichen, die sich für die komplexe Welt von Strauss‘ Opern begeistern.