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FIA-Krise: Vizepräsident Robert Reid tritt nach Machtkämpfen zurück!

Am 13. April 2025 trat Robert Reid, Vizepräsident der FIA, zurück und kritisierte die undemokratische Entwicklung unter Präsident Mohammed Ben Sulayem. George Russell äußert Besorgnis über die instabile Lage im Verband.

Am 13. April 2025 gab Robert Reid, der Vizepräsident der FIA, seinen Rücktritt mit sofortiger Wirkung bekannt. In seinem Rücktrittsschreiben kritisierte Reid die Entwicklungen innerhalb der FIA unter der Führung von Präsident Mohammed Ben Sulayem. Er bemängelte insbesondere die Entscheidungstransparenz und berichtete, dass wichtige Entscheidungen oft hinter verschlossenen Türen getroffen würden, wodurch die strukturelle Integrität der FIA in Frage gestellt sei. Diese umstrittene Vorgehensweise sorgt für anhaltende Unruhe innerhalb des Sportverbands.

Reids Rücktritt ist nicht isoliert; er folgt einer Reihe von hochrangigen Abgängen aus der FIA in den letzten anderthalb Jahren. Zu diesen Abgängen zählen unter anderem der Sportdirektor, der technische Direktor der Formel 1 sowie der Renndirektor. Diese Entwicklung ist Alarmzeichen für viele im Motorsport, einschließlich George Russell, einem Fahrer bei Mercedes und Direktor der Fahrergewerkschaft GPDA. Russell äußerte seine Besorgnis über die „frustrierenden“ und „instabilen“ Zustände innerhalb der Organisation, was die Struktur und das Ansehen der FIA weiterhin gefährde.

Uneinigkeit und Governance-Probleme

Reid beschrieb in seiner Mitteilung die „Standardskrise“, die die FIA momentan durchlebt. Sein Rücktritt war nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern auch ein Protest gegen die aktuellen Umstände. Er betonte, dass es um Prinzipien ginge und nicht um persönliche Auseinandersetzungen. Der Streit mit Ben Sulayem, der seit Dezember 2021 im Amt ist, wird als zentraler Konflikt betrachtet. Besonders umstritten ist die Einführung verschärfter Verschwiegenheitsklauseln, die kürzlich für Mitglieder des Motorsport-Weltrats erlassen wurden und eine erhebliche Kontroverse auslösten.

Die Reaktion der FIA auf Reids Rücktritt war eine offizielle Mitteilung, in der man sich für seine Arbeit bedankte, jedoch auf die Vorwürfe nicht konkret einging. Der Verband betonte, dass man über robuste Richtlinien zur Unternehmensführung verfüge. Dennoch halten viele Experten, darunter Motorsport UK Vorsitzender David Richards, die derzeitige Governance der FIA für problematisch und argumentieren, dass extreme Machtkonzentrationen und ein Mangel an Rechenschaftspflicht die Glaubwürdigkeit des Verbands untergraben.

Kontroversen rund um Mohammed Ben Sulayem

Ben Sulayem hat sich zudem Kritik ausgesetzt, die über Reids Rücktritt hinausgeht. Im Dezember 2022 führte das FIA-Regelwerk zu Änderungen, die die Rechenschaftspflicht der Führungsspitze verringerten. Zudem sieht sich der Präsident Vorwürfen ausgesetzt, in Rennentscheidungen einzugreifen und gegen fundamentale Kommunikationsprinzipien zu verstoßen. Richards selbst war aufgrund seines Widerstands gegen neue Vertraulichkeitsvereinbarungen von einem wichtigen FIA-Meeting ausgeschlossen worden, was weitere Spannungen innerhalb der Organisation aufwarf.

Die Probleme innerhalb der FIA deuten auf eine tief verwurzelte Governance-Krise hin, dessen Auswirkungen sowohl Fahrer als auch Funktionäre betreffen. Angesichts der bevorstehenden Wahlen zur Präsidentschaft scheint die Organisation an einem kritischen Wendepunkt zu stehen, an dem grundlegende Veränderungen notwendig sind, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Der Blick ist nun darauf gerichtet, ob Ben Sulayem, dessen Amtszeit unangefochten bleibt, in der Lage sein wird, diese Krise zu bewältigen und dringend benötigte Reformen einzuleiten.

Referenz 1
www.derwesten.de
Referenz 2
www.skysports.com
Referenz 3
www.nytimes.com
Quellen gesamt
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