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Ryanair gibt grünes Licht: Flüge ab Nürnberg wieder buchbar!

Ryanair annulliert Pläne zur Streichung von Flügen ab Nürnberg. Verbindungen nach Sevilla, Valencia und Cagliari sind wieder buchbar, während Lamezia Terme wegfällt. Kosten und Standortgebühren bremsen die deutsche Luftfahrt.

Ryanair hat überraschend seine ursprünglichen Pläne zum Abbau von Flugverbindungen am Flughafen Nürnberg verworfen. Obwohl die Airline kürzlich angekündigt hatte, mehrere Verbindungen an deutschen Flughäfen zu streichen, können die Flüge nach Sevilla, Valencia und Cagliari nun wieder gebucht werden. Lediglich die Verbindung nach Lamezia Terme in Kalabrien wird nicht mehr angeboten. Dies teilte die Airline am 3. Februar 2025 mit, womit der Sommerflugplan für Nürnberg nun feststeht.

Ein Sprecher von Ryanair betonte, dass in Nürnberg kein bedeutender Abbau, aber auch kein Wachstum für den kommenden Sommer erwartet wird. Aktuell sind zwei Ryanair-Flugzeuge am Albrecht Dürer Airport stationiert, zudem betreibt die Airline dort eine Wartungsbasis. Diese Maßnahmen verdeutlichen Ryanairs fortdauernde Präsenz trotz aktueller Herausforderungen im europäischen Luftverkehr.

Herausforderungen im deutschen Luftverkehr

Die Luftfahrtbranche in Deutschland hat sich nach den Corona-Beschränkungen nicht erholt, was zu einem massiven Rückgang des Luftverkehrsaufkommens geführt hat. Aktuellen Berichten zufolge liegt das Aufkommen 15% unter dem Niveau von 2019. Besonders stark betroffen sind die Inlandsflüge, mit Ausnahme der großen Drehkreuze Frankfurt und München.

Dies hat Ryanair, die größte Airline in Europa, dazu veranlasst, ihr Angebot an mittelgroßen Flughäfen zu reduzieren. So werden Verbindungen zu Flughäfen wie Dortmund, Leipzig/Halle und Dresden gestrichen. Ryanair-Chef Eddie Wilson kritisierte die hohen Gebühren und Vorschriften an deutschen Flughäfen, insbesondere am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER). Diese zusätzlichen Kosten könnten viele Airlines dazu zwingen, ihre Verbindungen zu überdenken und zu reduzieren.

Wirtschaftliche Realitäten und Forderungen

Die staatlichen Standortkosten in Deutschland sind hoch und belasten das operative Geschäft der Airlines erheblich. So kostet der Start eines Passagierjets in Deutschland etwa 4.700 Euro, während die Kosten in anderen europäischen Ländern zwischen 2.200 und 2.300 Euro liegen. Diese Differenzen werden von vielen Airlines als nicht tragbar angesehen, was zu einem signifikanten Rückgang der angebotenen Verbindungen führt.

Zusätzlich sind die Abgaben für Sicherheit und Flugsicherung gestiegen. Die Luftverkehrssteuer in Deutschland hat sich seit 2019 um 110% erhöht. Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), fordert die Abschaffung dieser Steuer. Er weist darauf hin, dass Regulierungen zur Senkung des CO2-Ausstoßes keinen positiven Effekt haben, wenn die Flüge anderswo stattfinden.

Wilson appelliert daher an die deutsche Regierung, die Steuern zu senken, um den Airlines zu ermöglichen, ihr Angebot zu erweitern und damit auch die Wirtschaftlichkeit zu sichern. Bis 2026 müssen zudem alle Airlines in Deutschland PtL-basiertes Kerosin verwenden, was derzeit aufgrund mangelnder Verfügbarkeit problematisch ist. Fehlt diese Anpassung, drohen den Airlines Strafen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ryanair trotz der Herausforderungen weiterhin an seinem Nürnberger Standort festhält und Verbindungen zurückbringt, während die gesamte Branche mit finanziellen und regulatorischen Hürden kämpft. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der deutschen Luftfahrt in den kommenden Monaten entwickeln wird.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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