
Der Energieversorger RWE steht vor einer neuen Ära der Zurückhaltung in Bezug auf Investitionen, insbesondere in den USA. Laut tagesschau.de plant das Unternehmen, seine Nettoinvestitionen für den Zeitraum 2025 bis 2030 auf 35 Milliarden Euro zu reduzieren, was eine Kürzung um 10 Milliarden Euro im Vergleich zu vorherigen Plänen darstellt. Die Entscheidung wird durch die neue Energiepolitik der USA unter Präsident Trump beeinflusst, die unter anderem das Verbot von Windparks an der US-Küste per Dekret umfasst.
Ein konkret betroffenes Projekt ist ein geplanter Windpark vor New York, dessen Umsetzung aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen abgesagt wurde. Aktienrückkäufe und eine Dividende von über 800 Millionen Euro in diesem Jahr sollen half der finanziellen Strategie von RWE, die auch eine jährliche Steigerung der Dividende um 5 bis 10 Prozent bis 2030 beinhaltet.
Herausforderungen und Unsicherheiten
Der Vorstandschef von RWE, Markus Krebber, berichtete, dass das Unternehmen in den USA restriktiver gegenüber neuen Investitionsprojekten agieren wird. Trotz der Herausforderungen zeige sich das bestehende Investitionsprogramm mit einer Leistung von rund 4 Gigawatt als „sehr immunisiert gegen Zölle“. Während extreme Zölle die Kosten nur um etwa 1 Prozent erhöhen könnten, bleibt die Unsicherheit über Zollpolitiken ein entscheidender Faktor für künftige Investitionsentscheidungen. Ein sicherer Genehmigungsrahmen und klare Stromabnahmeverträge sind für RWE von hoher Bedeutung.
In den letzten Jahren hat sich RWE stark gewandelt und wird nun zu etwa 41 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen versorgt. Die Statistiken zeigen, dass RWE der viertgrößte Ökostromlieferant in den USA und der zweitgrößte Anbieter im Solarbereich ist. Diese Entwicklung wird jedoch von Unsicherheiten in der Genehmigungspolitik, steigenden Zinsen und geopolitischen Spannungen erschwert.
Markt- und Finanztendenzen
Das Unternehmen erwartet weniger neue Investitionszusagen in der aktuellen Phase der Unsicherheit. Klarere Investitionspläne sollen in den kommenden sechs bis neun Monaten vorgestellt werden. Laut Finanzvorstand Michael Müller wird ein Teil der eingesparten Mittel dafür verwendet, den Verschuldungsgrad in Bezug auf das EBITDA zu senken. Dieser soll am unteren Rand der Zielspanne von 3,0 bis 3,5 liegen und könnte bereits bis Ende 2025 einen Wert von 3,0 erreichen.
Die Umsatzverteilung von RWE gestaltet sich wie folgt:
Bereich | Anteil |
---|---|
Handel und Vertrieb von Strom und Gas | 80,5% |
Produktion von erneuerbaren Energien | 16,7% |
Produktion von fossilen und nuklearen Energien | 2,8% |
Die geographische Umsatzverteilung des Unternehmens ist wie folgt:
Region | Anteil |
---|---|
Deutschland | 48,1% |
Vereinigtes Königreich | 26,8% |
Europa | 19,5% |
Nordamerika | 4,2% |
Sonstige | 1,4% |
Trotz der Unsicherheiten in den USA profitiert RWE von stabilen Dividendenzahlungen an rund 80 Städte und Landkreise in Deutschland. Dieser Vorteil könnte in Zeiten globaler energiewirtschaftlicher Veränderungen entscheidend sein. Während die USA einen Boom bei grünen Technologien erleben, bleibt die Entwicklung von RWE in diesem sich wandelnden Markt von besonderer Bedeutung, wie spiegel.de analysiert. Letztlich wird sich zeigen, wie RWE mit den aktuellen Herausforderungen und Veränderungen in der Energiepolitik umgehen wird.