
In Riesa, Sachsen, demonstierten am 11. Januar 2025 über 10.000 Menschen gegen den Bundesparteitag der AfD, der in der WT Energie Arena stattfand. Trotz niedriger Temperaturen, die nur knapp über dem Gefrierpunkt lagen, mobilisierte die Protestbewegung zahlreiche Teilnehmer aus ganz Deutschland. Laut Polizei kam es zu Auseinandersetzungen, Blockaden und Verspätungen. Die AfD-Delegierten erreichten die Arena nur zeitverzögert, da mehrere Anfahrtswege durch die Protestierenden gesperrt wurden.
Bereits um 7:38 Uhr gab es die ersten Scharmützel zwischen Demonstranten und der Polizei, was auf die angespannte Situation hinweist. Das Polizeipräsidium bestätigte, dass am Puschkin-Platz Blockaden errichtet wurden, die schließlich dazu führten, dass Aktivisten versuchten, den Zugang zur WT Arena zu versperren. Diese Proteste waren für Riesa besonders auffällig, da bei der letzten Landtagswahl 38 Prozent der Wähler für die AfD stimmten.
Protestkultur und Reaktionen
Die Demonstranten trugen Plakate mit Slogans wie „Kein Platz für Nazis“ und „Rassismus ist keine Alternative“. Besonders herausragend war ein Vorfall, bei dem ein Mann ein Plakat mit der Aufschrift „Wählt die AfD“ aus einem Fenster hielt. Dies führte zu provokanten Reaktionen, einschließlich anstößiger Gesten von den Demonstranten und dem Werfen von Flaschen in seine Richtung. Aktivisten und Busse aus 200 verschiedenen Orten brachten Menschen zur Demonstration, wobei Schätzungen der Veranstalter von bis zu 15.000 Teilnehmern sprechen, während die Polizei von rund 10.000 ausging.
Insgesamt berichtete die Polizei von sechs leicht verletzten Beamten und ermittelte in 34 Fällen wegen Straftaten. Ines Stefanowski, eine Gegendemonstrantin, bemerkte, dass die Teilnehmerzahl im Vergleich zu früheren Protesten, bei denen lediglich 200 Menschen erschienen waren, „viel größer“ war. Diese Demonstrationen stellen eine Reaktion auf die anhaltenden politischen Herausforderungen dar, die die AfD repräsentiert.
Ereignisse rund um den Parteitag
Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, um die Situation zu kontrollieren und mögliche Gewaltausbrüche zu verhindern. Der Polizeipräsident Lutz Rodig äußerte Bedauern über die Verletzungen, die im Laufe der Auseinandersetzungen stattfanden. Seine Behörde kündigte an, gegen eigene Beamte zu ermitteln, nachdem ein Linken-Landtagsabgeordneter verletzt wurde.
Die Protestaktionen gehören zu einer breiteren Bewegung in Deutschland, die sich gegen Rechtsextremismus und für Demokratie einsetzt. Seit Wochen finden in verschiedenen Städten Demonstrationen statt. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete von mindestens 1157 Protesten, wobei die Zahl der Teilnehmenden kontinuierlich dokumentiert wird. Besonders einprägsam war der 27. Januar, der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, an dem eine der größten Demonstrationen in der Geschichte Deutschlands stattfand.
Die stark frequente Protestkultur in Riesa und anderen Regionen zeigt, dass viele Bürger eine klare Botschaft gegen Rassismus und Extremismus senden wollen. Lokale Bündnisse planen auch weiterhin Veranstaltungen, um die Stimme der Zivilgesellschaft zu stärken und ihre Überzeugungen zu demonstrieren.
Für die AfD wird der Parteitag am folgenden Sonntag fortgesetzt, obgleich weniger Proteste erwartet werden. Die Ereignisse vom Januar verdeutlichen jedoch die anhaltenden Spannungen und die entschlossene Haltung der Gegendemonstranten.
Für weiterführende Informationen zu den Protesten in Riesa siehe auch Sächsische, Tag24 und RND.