
Der Verkehr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim zeigt nach der Generalsanierung positive Entwicklungen. Seit Mitte Dezember 2024 rollt der Zugverkehr wieder und bereits 100 Tage nach der Wiederinbetriebnahme sind spürbare Verbesserungen erkennbar. Die Pünktlichkeit im Nahverkehr ist im Februar 2025 um 20 Prozentpunkte auf 80 Prozent gestiegen, während die Verspätungen im Fernverkehr um ein Drittel verringert werden konnten. Auch die Störungen aufgrund von Infrastrukturproblemen sind um 27 Prozent zurückgegangen, an einzelnen Tagen lagen die Störungen sogar bis zu 50 Prozent niedriger als zuvor. Die Maßnahme scheint also erste nachhaltige Auswirkungen zu zeigen, wie bnn.de berichtet.
Die Gesamtkosten für die Generalsanierung beliefen sich auf etwa 1,5 Milliarden Euro, was eine Abweichung von rund 15 Prozent im Vergleich zur ursprünglichen Schätzung von 1,3 Milliarden Euro bedeutet. Während die Riedbahn für die Arbeiten bis Mitte Dezember fünf Monate komplett gesperrt war, wurde ein neuer Fahrplan am 24. Dezember 2024 eingeführt. Pro Tag fahren momentan 345 Züge; im Vorjahresmonat waren es noch 329, was das gesteigerte Verkehrsaufkommen unterstreicht.
Infrastrukturelle Verbesserungen und weitere Herausforderungen
Die durchgeführte Generalsanierung umfasste die Erneuerung von Schienen, Weichen, Oberleitungen und Signaltechnik. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenderen Projekts, bei dem insgesamt 40 Zugstrecken in Deutschland in den nächsten Jahren generalsaniert werden sollen. Der Großteil der Erneuerung hat jedoch nicht alle Probleme gelöst. Pendler berichten von anhaltenden Schwierigkeiten, wie Zugausfällen und Verspätungen, die unabhängig von der Infrastruktur sind. Technische Schwierigkeiten, die als „Kinderkrankheiten“ bezeichnet werden, treten vor allem im IT- und Leittechnikbereich auf, wie tagesschau.de feststellt.
Die Riedbahn leidet weiterhin unter Kapazitätsproblemen. Die Deutsche Bahn hat jedoch eine Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim in Aussicht, deren Inbetriebnahme für die Mitte der 2030er Jahre geplant ist. Diese neue Strecke soll langfristig zur Entlastung beitragen. Laut Bahnexperte Christian Böttger ist eine kritische Diskussion über das Konzept der Generalsanierung notwendig, um die Ziele auch langfristig zu erreichen.
Ein Blick in die Zukunft
Die neue Technologie ETCS (European Train Control System) soll ab Juni 2025 im nördlichen Abschnitt der Riedbahn verfügbar sein. Dies wird als ein weiterer Schritt in Richtung einer verbesserten und effizienteren Zugsteuerung angesehen. Das Kontrollsystem könnte helfen, noch mehr Verspätungen zu verhindern und die Pünktlichkeit weiter zu steigern.
Insgesamt bleibt die Riedbahn ein zentrales Element im deutschen Schienennetz, doch wie auch der Fahrgastverband Pro Bahn betont, bedarf es mehr als nur der Sanierung einer einzelnen Strecke, um die vielfältigen Herausforderungen im Bahnverkehr zu meistern. Aktuelle Probleme wie mangelndes Stellwerkspersonal und externe Verspätungsursachen sind weiterhin präsent, was die Notwendigkeit für eine umfassendere Lösung unterstreicht. Über die neuesten Entwicklungen und Planungen informiert die Deutsche Bahn detailliert in ihren Berichten, einschließlich weiterer geplanter Sanierungsmaßnahmen auf anderen Strecken, wie deutschebahn.com mitteilt.