
Der Jugendraum in Kleinsteinhausen steht vor einem neuen Kapitel, in dem eine Vielzahl von Herausforderungen und Chancen auf die Gemeinde wartet. Die Stadtverwaltung hat beschlossen, einen Jugendpfleger zur Betreuung des Jugendraums einzustellen, um diesen als festen Treffpunkt im Dorf zu etablieren. Ortsbürgermeisterin Martina Wagner betonte in der Gemeinderatssitzung am 26. März, dass kein offener Treffpunkt gewünscht sei. Dies ist eine Reaktion auf die Probleme, die in der Vergangenheit mit wilden Partys, Alkohol und Drogen im Jugendraum aufgetreten sind. Es wurde berichtet, dass auch Personen aus dem benachbarten Zweibrücken zu den Feierlichkeiten in den Jugendraum kamen, da dort Alkohol verfügbar war. Wagner sieht die jährlichen Kosten von 2000 Euro für die Betreuung durch den Jugendpfleger als gut investiertes Geld an.
Die Implementierung des Begriffs „JugendRaum“ geht mit der Offenheit gegenüber den Bedürfnissen und Wünschen der Jugendlichen einher. Diese Bezeichnung zielt darauf ab, gesellschaftliche Vorurteile gegenüber früheren Begriffen wie Jugendtreff oder Jugendzentrum abzubauen. In vielen Fällen äußern Eltern Bedenken, ihre Kinder in derartige Räume zu lassen, aus Angst vor Alkohol, Drogen und sexuellen Handlungen. Ein weiterer Aspekt der Diskussion ist die weit verbreitete Meinung, dass Kinder keine Betreuung benötigen, was in der aktuellen Kundgebung zur Offenen Jugendarbeit als überholt angesehen wird. Es wird eine professionelle Unterstützung angestrebt, um den Jugendlichen einen sicheren Raum für Freizeit und soziale Interaktionen zu bieten.
Partizipation und Verantwortung
Der JugendRaum soll ein vielschichtiges Freizeitangebot darstellen, das die Jugendlichen aktiv in die Gestaltung und Instandhaltung einbezieht. Partizipation und Integration sind zentrale Elemente der Offenen Jugendarbeit. Betreuer arbeiten intensiv daran, Kontakt zu den Jugendlichen aufzubauen, um deren Anregungen und Wünsche zu sammeln. Die Einbindung der Jugendlichen in Entscheidungen, wie beispielsweise die Planung und Durchführung von Projekten, hat die Absicht, Verantwortung zu fördern und Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Zusätzlich werden den Jugendlichen Lernfelder geboten, die es ihnen ermöglichen, sich aktiv in die Gemeinde einzubringen. Gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen sind geplant, um die Jugendlichen zu motivieren, sich zu beteiligen und ihre Ideen zu präsentieren. Themen wie Absprachen und gemeinschaftliche Gestaltung stehen dabei im Fokus. Diese Herangehensweise soll zu einem positiven Image des Jugendraums beitragen und das Vertrauen der Eltern in ein sicheres Umfeld stärken.
Die Schaffung eines professionell betreuten Jugendraums ist mehr als eine reine Maßnahme zur Vorbeugung gegen Probleme; sie fördert auch eine gesunde und verantwortungsvolle Entwicklung der Jugendlichen in der Gemeinde. Effiziente Jugendarbeit, die auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingeht, kann die Grundlage für ein starkes, gemeinschaftliches Umfeld sein, welches den Herausforderungen von morgen begegnet. Ein solcher Raum, unterstützt durch qualifiziertes Personal, bietet nicht nur einen Platz der Begegnung, sondern auch eine Plattform zur Entfaltung der Fähigkeiten der Jugendlichen in einer sicheren Umgebung.