
Der alte Pavillon auf dem ehemaligen AOK-Parkplatz an der Kaiserstraße in Zweibrücken steht kurz vor dem Abriss. Das Gebäude, das einst als Reisebüro Rothhaar diente, ist mittlerweile stark sanierungsbedürftig. Thorsten Gries von der SPD stellte im Stadtrat die Frage nach dem Abriss sowie der Möglichkeit, das Gebäude zu erhalten.
Ordnungsamtsleiter Klaus Stefaniak erläuterte, dass die Stadt das Grundstück an den Erbauer des Pavillons verpachtet hatte. Demnach sind Pachtverträge im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt, wobei der Pächter das Recht zur „Fruchtziehung“ hat, sprich, wirtschaftliche Erträge aus dem gepachteten Objekt nutzen kann. Der ursprüngliche Pachtvertrag sah zudem vor, dass das Bauwerk entfernt werden muss, wenn es nicht mehr genutzt wird, berichtet jurawelt.com.
Pachtverhältnis und Zustand des Gebäudes
Das Pachtverhältnis für das Gebäude ist nun abgelaufen. Eine Prüfung der Stadt hat ergeben, dass der Pavillon nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden kann. Stefaniak wies zudem Spekulationen zurück, dass es sich um ein bedeutendes Zeugnis des Bauhausstils handelt. Im Gegenteil: Das Gebäude sei als Zweckbau aus den 50er oder 60er Jahren einzuordnen. Ein Erhalt des Pavillons würde der Stadt unnötige Kosten verursachen.
Ein Pachtvertrag umfasst spezifische Rechte und Pflichten, die im BGB festgelegt sind. Beispielsweise verpflichtet sich der Pächter zur Zahlung des Pachtzinses und zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Pachtgegenstands. Sollte ein Pachtverhältnis nicht verlängert werden, wie im Fall des Pavillons, so endet dieses, und der Verpächter hat das Recht, die Rückgabe des Grundstücks zu verlangen, erklärt kanzlei-kotz.de.
Öffentliche Diskussion und Ausblick
Die Debatte über den Abriss des Pavillons wirft Fragen zu Erhaltungsansprüchen und den Folgen für die Stadt auf. Gelingt es den Stadträten nicht, eine Einigung über eine alternative Nutzung zu finden, wird das Gebäude bald der Vergangenheit angehören. Der Ordnungsamtsleiter hat klar gemacht, dass die Option eines Erhalts zu finanziellen Belastungen führen würde, die die Stadt derzeit dringend vermeiden möchte.
Somit bleibt abzuwarten, ob weitere Vorschläge zur Nutzung oder zu einem Altbau-Erhalt in den kommenden Stadtratssitzungen zur Sprache kommen. Der Abriss könnte somit nicht nur das Ende einer Ära für den alten Pavillon, sondern auch einen Neuanfang für die Stadtentwicklung darstellen.