
Jannik Sinner, der aktuelle Tennis-Weltranglistenerste, sieht sich einer drei Monate dauernden Sperre wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regularien gegenüber. Dies wurde von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) am 15. Februar 2025 bestätigt. Laut den Ermittlungen wurde Sinner im März 2024 bei den Indian Wells Open zweimal positiv auf das anabole Steroid Clostebol getestet.
Die WADA ist der Auffassung, dass Sinner ab dem 4. Mai nicht an Turnieren teilnehmen darf, jedoch kann er bereits am 13. April wieder mit dem Training beginnen. Das Timing dieser Sperre ist bedeutsam, denn Sinner wird rechtzeitig vor den French Open, die am 25. Mai 2025 in Paris beginnen, wieder ins Turniergeschehen eingreifen können. Abgesehen von den French Open wird er ebenfalls am Vorbereitungsturnier in Rom teilnehmen.
Ermittlungsergebnisse und Erklärungen
Eine fünfmonatige Untersuchung durch die International Tennis Integrity Agency (ITIA) kam zu dem Schluss, dass Sinner keine Schuld trifft. Er schilderte, dass Clostebol zufällig in seinen Körper gelangte, als sein Physiotherapeut bei einer Massage ein Spray verwendete, das die verbotene Substanz enthielt. Die WADA hatte anfangs eine Sperre von ein bis zwei Jahren gefordert, akzeptierte jedoch letztendlich Sinners Erklärung und hielt die nun auferlegte dreimonatige Sperre für angemessen.
Travis Tygart, der Leiter der US Anti-Doping-Agentur (USADA), äußerte sich positiv über Sinner und betonte, dass er ihn nicht für einen Doper halte. Tygart unterstützte die Entscheidung der ITIA und hob hervor, dass Sinners Fall angemessen behandelt wurde. Diese Unterstützung könnte Sinner in seiner psychischen Verfassung während der anstehenden Turniere helfen.
Der Kontext des Dopingfalls
Der Fall Sinner sorgte im August 2023 für große Aufmerksamkeit, als bekannt wurde, dass er über einen Dopingvorfall hinwegsehen wollte, der in der Tenniswelt große Wellen schlug. Trotz dieser Komplikationen konnte Sinner sowohl die US Open gewinnen als auch seinen Titel bei den Australian Open verteidigen, was ihm jedoch nicht aberkannt wird. Der Präsident des italienischen Tennisverbandes, Angelo Binaghi, nannte die Vereinbarung zwischen Sinner und der WADA einen Beweis für seine „absolute Unschuld“.
Die abschließende Entscheidung über Sinners Sperre wird voraussichtlich am 16. und 17. April 2025 während einer Anhörung beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) getroffen. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich der gesamte Fall weiter entwickeln wird und welche Auswirkungen die Sperre auf Sinners Karriere haben könnte.