
Tausende Bürger im Landkreis Südliche Weinstraße müssen weiterhin auf einen schnellen Internetanschluss warten. Die Deutsche Glasfaser hat angekündigt, dass sie sich großflächig aus dem Ausbau in der Region zurückzieht. Dies betrifft insbesondere die Verbandsgemeinden Landau-Land und Edenkoben. Trotz anfänglicher Zusagen muss die Bevölkerung nun mit einer deutlichen Verzögerung rechnen, da der Ausbau vorerst nicht stattfinden wird, wie rheinpfalz.de berichtet.
Die Entscheidung der Deutschen Glasfaser, die vor etwa vier Jahren mit der Werbung für den Breitbandausbau in der Region begann, führt zu einer höheren Frustration bei den Bürgern sowie bei Landrat Dietmar Seefeldt und den Bürgermeistern der sieben Verbandsgemeinden. Sie äußern ihren Unmut über das Verhalten des Unternehmens, das ursprünglich plante, in nahezu 20 Gemeinden schnelles Internet bereitzustellen.
Auswirkungen auf die Bürger
Für viele Haushalte, die sich aktiv für den Glasfaserausbau entschieden hatten, wird die Warterei zur Belastungsprobe. Die Deutsche Glasfaser plante, eine Beteiligung von 30 bis 40 Prozent der Haushalte als Voraussetzung für den Ausbau zu gewinnen. Nun müssen diese Betroffenen auf unbestimmte Zeit auf die versprochenen Leistungen verzichten.
Die technischen Möglichkeiten, die ein Glasfaseranschluss bietet, sind jedoch vielversprechend. Glasfaser-Anschlüsse (FTTH) können Datenraten von bis zu 1000 Mbit/s erreichen. Dies ermöglicht Anwendungen wie Streaming, E-Learning, Smart Home, Home Office und Gaming ohne Einschränkungen. Die Glasfaser wird dabei bis in den Keller verlegt, was die volle Leistungsfähigkeit bis zum letzten Meter sichert, wie deutsche-glasfaser.de erläutert. Diese Technologie weist auf die dringend benötigte digitale Infrastruktur hin, die für die Modernisierung der Region von zentraler Bedeutung ist.
Regulatorische Aspekte
Im Hintergrund sorgt das neue Telekommunikationsgesetz (TKG), das seit dem 1. Dezember 2021 in Kraft ist, dafür, dass die Informationen über den Breitbandausbau gesetzlich geregelt sind. Mit dem Gesetz wurde eine Grundlage geschaffen, um adressgenau über den Fortschritt des Ausbaus informieren zu können. Die Bundesnetzagentur erhebt seit Mitte 2022 entsprechende Daten zum Festnetz, die von Telekommunikationsunternehmen bereitgestellt werden, so die Informationen auf gigabitgrundbuch.bund.de.
Die detailierten Daten über die Breitbandverfügbarkeit, die in Rasterzellen von 100 x 100 Metern dargestellt werden, liefern wichtige Einblicke in den aktuellen Zustand der Infrastruktur. Diese Informationen sind entscheidend, um die Lücken in der Versorgung zu identifizieren und zukünftige Ausbaupläne zu optimieren. Der Breitbandatlas ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der Verfügbarkeit für Festnetz- und Mobilfunk sowie unterschiedlichen Übertragungstechnologien.
Die Situation im Landkreis Südliche Weinstraße zeigt einmal mehr, wie wichtig eine funktionierende digitale Infrastruktur für die Wettbewerbsfähigkeit der Region ist. Die Rückzüge der Deutsche Glasfaser werfen Fragen auf, die in den kommenden Wochen hoffentlich beantwortet werden können.