
Nach 37 Jahren im Dienst der Stadtwerke Speyer geht Ralf Lang in den Ruhestand. Während seiner langen Karriere prägte er maßgeblich die Entwicklung des Fachbereichs Facilitymanagement/Bademaxx und war intensiv in verschiedene Bauprojekte involviert. Lang hat bereits neue Pläne und möchte sich nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst neuen Herausforderungen widmen, berichtet die Rheinpfalz.
Mit seiner Erfahrung und seinem Engagement hinterlässt Lang ein bedeutendes Erbe bei den Stadtwerken, die sich in einem sich ständig verändernden wirtschaftlichen Umfeld bewähren müssen. Das Thema der Veränderung betrifft nicht nur Lang, sondern auch die gesamte Branche, wie die aktuelle Stadtwerkestudie von BDEW und EY aufzeigt. Die Studie hebt hervor, dass die Rolle von Kooperationen für Stadtwerke zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Kooperationen als Schlüssel zur Zukunft
In der 20. Ausgabe der Stadtwerkestudie wurden 100 Vorstände und Geschäftsführer/innen von Stadtwerken befragt. Die Ergebnisse zeigen eine Vielzahl von Herausforderungen: steigende Transformationsaufgaben, investitionsintensive Anforderungen und die Notwendigkeit zur Anpassung von Geschäftsstrategien. Dabei wird der Fokus auf die Integration von Marktpreisen für Energie sowie die finanzielle Stabilität gelegt.
Ein zentraler Aspekt der Studie ist die Erkenntnis, dass die Aufgabenliste der Stadtwerke immer länger wird, während die finanzielle Situation stagniert. Trotz dieser Schwierigkeiten schätzte die Mehrheit der befragten Stadtwerke ihren geschäftlichen Erfolg für das Jahr 2021 noch als sehr gut ein, bevor der Ukraine-Krieg die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen veränderte.
Strategische Herausforderungen und digitale Transformation
Die Umsatzrentabilität der Stadtwerke ist seit 2017 im Durchschnitt um 3 % jährlich gesunken. Dies zeigt, dass die Eigenwahrnehmung vieler Stadtwerke bezüglich ihrer Effizienz und finanzieller Stabilität oft nicht mit der realen Situation übereinstimmt. Die Studie betont zudem die hohe Bedeutung von Dekarbonisierung und Digitalisierung. Diese Themen wurden mit 67 % bzw. 89 % Zustimmung als zentral für die zukünftige Entwicklung der Stadtwerke identifiziert.
Cyber- und Datensicherheit gewinnen ebenfalls an Bedeutung, was die Komplexität der Anforderungen an Stadtwerke weiter erhöht. Die kommunalen Gesellschafter werden aufgefordert, einen strategischen Rahmen für die Dekarbonisierung vorzugeben, den die Stadtwerke dann in Funktionalstrategien umsetzen müssen.
88 % der Stadtwerke setzen bereits auf Kooperationen. Besondere Bedeutung kommt hier kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu, die stark von diesen Partnerschaften abhängig sind. Große Versorger werden ebenfalls in die Pflicht genommen, innovative Kooperationen und Pilotprojekte zu fördern, von denen die KMU profitieren sollen.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Stadtwerke vor großen Herausforderungen stehen, aber auch die Chance haben, durch Kooperationen und innovative Strategien ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Ralf Langs Abschied fällt somit in eine Zeit des Wandels und der Chancen in der Energiebranche.
Für tiefere Einblicke und weitere Informationen zu den Stadtwerken und deren Zukunftsperspektiven können die vollständigen Berichte Rheinpfalz">hier und EY">hier nachgelesen werden.