
Pirmasens hat die Zahlen der ausgestellten Strafzettel im Jahr 2022 wieder auf ein Niveau erreicht, das vor der Corona-Pandemie üblich war. Wie die Rheinpfalz berichtet, wurden im vergangenen Jahr 18.299 Strafzettel verteilt, was nahezu identisch mit den 18.300 Bußgeldern aus dem Jahr 2019 ist. Der markante Rückgang während der Corona-Pandemie, als nur über 10.000 Strafzettel ausgestellt wurden, scheint nun überwunden zu sein.
Im Jahr 2023 wurden 14.889 Knöllchen vergeben, was auf eine erhöhte Präsenz der Ordnungskräfte zurückzuführen ist. Die Pirmasens Stadtverwaltung nennt weniger Personalausfälle durch Krankheiten, Fortbildung oder unbesetzte Stellen als Grund für den Anstieg der Verstöße. Der Trend zeigt auch, dass viele Autofahrer ihre Bußgelder nicht sofort begleichen: Weniger als die Hälfte der Betroffenen bezahlt umgehend.
Statistische Einblicke
Die Daten der Bußgeldstelle offenbaren interessante Aspekte: 2024 nahmen 8.696 Autofahrer eine Anhörung in Anspruch. 2.241 Personen ließen es bis zum Bußgeldbescheid mit zusätzlichen Gebühren kommen, während 1.209 zusätzliche Mahnungen anforderten. Die Mahnungsquote liegt nun bei nur 6,6 Prozent der Knöllchen, was einen Rückgang im Vergleich zu über 10 Prozent in früheren Jahren darstellt.
Die Zahl der Anträge auf Erzwingungshaft ist ebenfalls bemerkenswert. Diese sank auf 275 im Jahr 2023, während 165 Autofahrer auf eine Einladung zum Gefängnisaufenthalt warteten. Trotz der Haftpflicht bleibt die Zahlung der Bußgelder bestehen. Rekorde wurden früher mit etwa 1.000 Anträgen auf Erzwingungshaft im Jahr 2001 gesetzt.
Abschleppmaßnahmen im Fokus
Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Anstieg der Abschleppfälle. Im Jahr 2024 wurden 78 Fahrzeuge abgeschleppt, was mehr als einer Verdopplung im Vergleich zu 32 Fällen im Jahr zuvor entspricht. Historisch liegt die Zahl der Abschleppfälle in frühen Jahren nie über 60. Die Regina, zuständig für die Verkehrsüberwachung in der Stadt, hat die Aufgabe, Verkehrsbehinderungen zu beseitigen und die Sicherheit im Stadtverkehr zu gewährleisten, wie pirmasens.de ausführt.
Hierbei tragen die Ordnungskräfte nicht nur zur Ahndung von Ordnungswidrigkeiten bei, sondern auch zur Verbesserung der innerstädtischen Verkehrsabwicklung. Sie tragen somit einen bedeutenden Teil zur Sicherheit im Straßenverkehr und zur Erhöhung der Parkraumnachfrage bei.
Verkehrsauffälligkeiten im Gesamtbild
Der nationale Kontext der Verkehrsauffälligkeiten zeigt, dass im Jahr 2023 im Fahreignungsregister (FAER) über 3,9 Millionen registrierte Ordnungswidrigkeiten verzeichnet wurden. Darunter fallen zahlreiche Delikte, die die Verkehrssicherheit betreffen, wie die häufigsten Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Aus den Daten des Kraftfahrt-Bundesamts geht hervor, dass Geschwindigkeitsüberschreitungen die häufigste Ordnungswidrigkeit bei Männern und Frauen ist, was auf eine konstant steigende Risikobereitschaft im Straßenverkehr hindeutet.
Diese aktuellen Entwicklungen bieten ein umfassendes Bild über das Verhalten von Verkehrsteilnehmern und die Herausforderungen für die Verkehrsüberwachung in Pirmasens sowie auf nationaler Ebene. Die Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf zur Sensibilisierung und Sicherheit im Straßenverkehr.