
Am 30. Januar 2025 veröffentlichte Tesla seine jüngsten Quartalszahlen, die die Erwartungen der Wall Street nicht erfüllten. Mit einem Umsatz von 25,7 Milliarden Dollar konnte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr lediglich ein Plus von 2 % verzeichnen. Analysten hatten jedoch mit einem signifikanten Umsatz von etwa 27,3 Milliarden Dollar gerechnet. Der Quartalsgewinn fiel dramatisch um 71 % auf gut 2,3 Milliarden Dollar, wobei das bereinigte Ergebnis pro Aktie bei 0,73 Dollar lag. Auch hier wurden die Prognosen von 0,76 Dollar nicht erreicht. In der Folge brach der Kurs der Tesla-Aktie im nachbörslichen US-Handel um rund 3 % ein, wie LVZ berichtet.
Trotz der enttäuschenden Geschäftszahlen gab CEO Elon Musk eine aufregende Neuerung bekannt: Ein Robotaxi-Service wird im Juni in Austin, Texas, starten. Dieser Service soll anschließend bis Ende des Jahres in Kalifornien und anderen Regionen der USA verfügbar sein. Darüber hinaus plant Tesla, im kommenden Jahr den Robotaxi-Service in ganz Nordamerika und in mehreren internationalen Märkten auszuweiten. Musk sieht Tesla aktuell „zwischen zwei Wachstumswellen“ und setzt großen Fokus auf die Entwicklung autonomer Fahrtechnologien.
Herausforderungen und Konkurrenten
Die Ankündigung von Musk kommt zu einer Zeit, in der Tesla zunehmend unter Druck steht. Der Konzern erlebte 2024 den ersten Rückgang bei den Fahrzeugauslieferungen seit über einem Jahrzehnt und schloss das Jahr mit knapp 1,79 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen ab, was 19.355 Einheiten weniger als im Vorjahr entspricht. Um die eigenen Ziele zu erreichen, hätte Tesla im letzten Quartal 515.000 Fahrzeuge ausliefern müssen, tatsächlich waren es jedoch nur 495.570. Dies stellte zwar einen neuen Rekord dar, aber die Zahlen verfehlten die Einschätzungen der Analysten, was die Skepsis gegenüber Teslas zukünftigen Wachstumsplänen verstärkte.
Zusätzlich sieht sich Tesla einer wachsenden Konkurrenz im Bereich autonomes Fahren ausgesetzt. Waymo, das führende Unternehmen in dieser Branche, hat seit der Einführung seines Robotaxi-Dienstes im Jahr 2020 in Phoenix bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Im Gegensatz zu Tesla benötigt Waymo weniger Kameras und Radare für seine Robotaxis und führt wöchentlich über 50.000 bezahlte Fahrten durch. Zudem hat Waymo Partnerschaften mit Herstellern wie Zeekr, was seine Marktposition stärkt, während Tesla immer wieder mit Ankündigungen zum Robotaxi-Dienst in das Zentrum der medialen Aufmerksamkeit tritt, jedoch bislang keine greifbaren Fortschritte verzeichnen konnte, wie Tagesschau feststellt.
Technologische Prioritäten und Sicherheitsbedenken
Musk betont, dass alle Teslas in Zukunft autonom fahren werden. Die aktuelle Version des „Autopilot“-Systems erfordert jedoch menschliche Aufsicht. Kritiker warnen vor der alternden Modellpalette und dem mangelnden Fortschritt bei den angekündigten autonomen Dienstleistungen. Während Waymo bereits in mehreren Städten Robotaxi-Angebote erfolgreich implementiert hat, muss Tesla mit Sicherheitsbedenken und Klagen aufgrund seines Autopilot-Systems umgehen. Mehrere Vorfälle haben zu einem Anstieg der öffentlichen Bedenken und zu rechtlichen Herausforderungen geführt.
Wie sich die Robotaxi-Pläne von Tesla in der realen Welt umsetzen lassen, steht in den kommenden Monaten und Jahren auf dem Prüfstand. Musks Vision für das autonome Fahren könnte entscheidend dafür sein, ob Tesla seine Position im umkämpften Markt behaupten kann oder nicht.