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Kampf um die Krone: Neue Regeln für die Pfälzische Weinkönigin 2025!

Am 2. Oktober 2025 findet die Wahl der 87. Pfälzischen Weinkönigin im Neustadter Saalbau statt. Trotz Widerständen bleibt die Tradition erhalten, während die Diskussion über Modernisierungen anhält.

Am 7. März 2025 wurde die Ausschreibung für das Amt der 87. Pfälzischen Weinkönigin veröffentlicht. Damit wird die Tradition, die dieses Jahr erneut in Neustadt an der Weinstraße zelebriert wird, fortgeführt. Es gab in der Vergangenheit hitzige Diskussionen über die Notwendigkeit der Modernisierung dieses traditionsreichen Amtes, insbesondere über die Idee, die Krone abzuschaffen und den Titel zu ändern. Diese Überlegungen führten im vergangenen Jahr zu einem Eklat unter den Weinliebhabern und Fachleuten der Branche.

Die Pfalzwein-Werbung, verantwortlich für die Bekanntmachung und Vermarktung des Pfälzer Weins, hatte ursprünglich die Absicht, das Amt zu modernisieren, was jedoch auf starken Widerstand stieß. Unter anderem Marc Weigel, der Oberbürgermeister von Neustadt, sprach sich vehement gegen diese Pläne aus, da er eine Öffnung des Amtes für Männer als einen Bruch mit der Tradition ansah. Letztendlich kam es zu einem Kompromiss: Frauen werden weiterhin eine Krone tragen und die Titel „Weinkönigin“ sowie „Weinprinzessin“ behalten. Der männliche Kandidat wird als „Weinhoheit“ bezeichnet, erhält jedoch keine Krone.

Tradition und Innovation

Die Wahl der Pfälzischen Weinkönigin hat eine lange Tradition und findet normalerweise im Rahmen des Deutschen Weinlesefestes in Neustadt statt, welches jedes Jahr am Freitag des ersten Festwochenendes Ende September oder Anfang Oktober ausgerichtet wird. Die erste Weinkönigin der Pfalz, Ruth Bachrodt, wurde 1931 gewählt und wurde in der Folge zur Pionierin für die nachfolgenden Repräsentantinnen des Anbaubereichs in der Pfalz. Ihr legendäres Zitat über die Anforderungen an eine Weinkönigin, dass sie „auf jeden Fall ein Paar gute Schuhe benötigt, damit sie im Weinberg arbeiten kann“, zeugt von der engen Verbindung zwischen dem Amtsinhaber und der Weinkultur.

Ab 2024 sollen auch Männer zur Wahl zugelassen werden, was eine weitere Wende in der Tradition darstellt. Diese Änderung deutet auf einen Wandel in der Wahrnehmung und Repräsentation des Weinanbaus hin. Boris Kranz, der Vorsitzende der Pfalzwein-Werbung, bekräftigte, dass keine weiteren Modernisierungen beschlossen wurden, allerdings wird der Diskurs über zukünftige Änderungen fortgeführt.

Weinkultur in Deutschland

Die Bedeutung der Weinkultur geht über die Wahl der Weinkönigin hinaus. Experten würdigen die Weinkultur Deutschlands als eine lebendige und wandelbare Traditionspflege, die zahlreiche soziale, handwerkliche und kulturelle Aspekte umfasst. Der Antrag der Deutschen Weinakademie auf Anerkennung dieser Kultur als immaterielles Kulturerbe unterstreicht die Identität und den Lebensrhythmus der Menschen in den Weinanbauregionen.Rebe & Wein hebt hervor, dass diese Anerkennung das öffentliche Bewusstsein für die Weinkultur stärken soll.

Die Balance zwischen Tradition und Moderne, die sowohl in der Wahl der Weinkönigin als auch in der Erhaltung und Förderung der Weinkultur sichtbar wird, spiegelt den zeitgenössischen Charakter der Pfalz wider. Dieser Kompromiss könnte somit nicht nur die Zukunft der Weinköniginnenwahl sichern, sondern auch neue Perspektiven für den Weinanbau und die Weinvermarktung eröffnen.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 2
de.m.wikipedia.org
Referenz 3
www.rebeundwein.de
Quellen gesamt
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