
Am 28. Januar 2025, von 18 bis 19:30 Uhr, wird Professorin Martina Heßler an der RPTU in Kaiserslautern einen Vortrag halten, der sich mit dem besonderen Spannungsfeld zwischen Glaube an Maschinen und der Realität ihrer Fehlerhaftigkeit beschäftigt. Die Veranstaltung, die in der Rotunde der RPTU stattfinden wird, ist kostenfrei zugänglich und wird vom Center for Ethics and the Digital Society (CEDIS) organisiert. Heßler, die seit Februar 2019 Professorin für Technikgeschichte an der TU Darmstadt ist, beleuchtet darin die Entwicklung technischer Fehler seit den 1970er Jahren und untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Maschine in diesem Kontext. Die Fragestellung, ob Maschinen unfehlbar sind, bleibt nach wie vor aktuell.
Heßler weist in ihrem Vortrag darauf hin, dass trotz der frühzeitigen Warnungen von Computerwissenschaftlern in den 1970er und 1980er Jahren über die Fehleranfälligkeit von Computern, das Vertrauen der Menschen in digitale Technologien ungebrochen bleibt. Der Diskurs über Künstliche Intelligenz verdeutlicht diese Maschinengläubigkeit, die häufig über die tatsächlichen Risiken von technischen Fehlfunktionen hinwegtäuscht. Diese Thematik ist besonders relevant in einer Zeit, in der digitale Technologien und Künstliche Intelligenz zunehmend Teil des Alltags werden.
Die ethischen Implikationen
In diesem Zusammenhang beschäftigt sich der Deutsche Ethikrat mit den Auswirkungen digitaler Technologien auf das menschliche Selbstverständnis. Der Ethikrat hat in seiner Stellungnahme zu den menschlichen und maschinellen Wechselwirkungen zentrale Fragen der Intelligenz, Verantwortung und des Handelns analysiert. Eine zentrale Fragestellung ist, ob der Einsatz von Künstlicher Intelligenz menschliche Autorschaft erweitert oder vermindert, was die Anforderungen an verantwortliches Handeln beeinflusst. Dieser Aspekt ist in Anwendungsbereichen wie Medizin, Schulbildung, öffentlicher Kommunikation und Verwaltung von Bedeutung.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Maschinenethik, die sich intensiv mit den moralischen Fragestellungen rund um Künstliche Intelligenz und Robotik auseinandersetzt. Dabei wird betrachtet, wie autonome Systeme wie selbstfahrende Autos und Serviceroboter in ethisch sensiblen Situationen agieren sollten. Auch soziale Roboter, darunter Pflegeroboter und Chatbots, werfen Fragen auf, die weit über technische Funktionalitäten hinausgehen. Hierbei spielen Interaktion und Kommunikation eine zentrale Rolle, die definiert, wie nah Roboter dem Menschen kommen dürfen.
Schlüsseltechnologien und Herausforderungen
Das CEDIS erforscht zudem die Chancen und Risiken, die aus der digitalen Transformation unserer Gesellschaft resultieren. Es gibt eine vielschichtige Diskussion über die Einsatzmöglichkeiten und die ethischen Herausforderungen von Schlüsseltechnologien, die sowohl Vorteile als auch Herausforderungen in der Öffentlichkeit mit sich bringen. So wird beispielsweise diskutiert, inwieweit Pflegeroboter menschliche Pflegekräfte unterstützen oder ersetzen können und welche Auswirkungen dies auf die Dienstleistungsqualität hat.
Insgesamt zeigt die Diskussion um Künstliche Intelligenz und die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Maschine, dass es an der Zeit ist, sowohl die technischen als auch die ethischen Aspekte tiefgreifend zu analysieren. Heßlers bevorstehender Vortrag an der RPTU steht somit in einem wichtigen Kontext und könnte Anstöße für weitere Diskussionen zu ethischen Fragestellungen im digitalen Zeitalter geben.
Für weitere Informationen über die Veranstaltung und die aktuellen Forschungsprojekte des CEDIS können Interessierte die Website der RPTU besuchen: RPTU. Die gesellschaftlichen und ethischen Fragestellungen, die sich aus der Technologieentwicklung ergeben, erfordern einen kritischen Dialog, den das CEDIS aktiv anstößt. Ebenso unterstützt der Deutsche Ethikrat mit seinen Studien und Analysen die empirische Forschung zu den Auswirkungen von KI auf das Menschenbild: Deutscher Ethikrat. Die Maschinenethik als Disziplin bietet hierzu wertvolle Einsichten und Anleitungen für den Umgang mit autonomen Systemen in der heutigen Zeit: Maschinenethik.