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350 Jahre seit dem Tod der mutigen Pfalzgräfin Eleonore!

Am 18. Februar jährt sich der Tod der Pfalzgräfin Marie Eleonore. Erfahren Sie mehr über ihr Leben, ihre Rolle im Dreißigjährigen Krieg und ihren Einfluss auf die Region Kaiserslautern.

Die Geschichte der Pfalzgräfin Marie Eleonore bleibt bis heute ein faszinierendes Kapitel der deutschen Geschichte. Sie starb vor 350 Jahren, am 18. Februar 1675 im Alter von 67 Jahren, und war eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die das Leben in der kurpfälzischen Region während des Dreißigjährigen Krieges prägte. Laut den Berichten von Rheinpfalz lebte sie überwiegend in einem Gehöft, dem Wadgasserhof, das sich gegenüber dem Stadtmuseum in Kaiserslautern befindet. Ursprünglich diente der Wadgasserhof als Hospital mit Kapelle.

Marie Eleonore, eine brandenburgische Prinzessin und die Schwägerin des Pfälzischen Kurfürsten, ehelichte Ludwig Philipp, den Sohn von Friedrich IV., im Advent 1631, mitten im verheerenden Dreißigjährigen Krieg. Zu dieser Zeit war die Pfalz stark verwüstet und besetzt, was das Leben des Paares als Flüchtlinge prägte. In dieser turbulenten Zeit erblickten ihre sieben Kinder das Licht der Welt, jedoch erreichten nur zwei das Erwachsenenalter. 1644 erhielten Ludwig Philipp und Marie Eleonore das Schloss Lautern als neues Domizil.

Politische und soziale Herausforderungen

Marie Eleonore stellte 1646 einen Antrag auf den Besitz von Teilen der umliegenden Türme, um Gartenhäuser zu errichten. Der Stadtrat stimmte diesem Antrag zu, verweigerte jedoch die Unterstützung für Sanierungsarbeiten am Schloss. Im Jahr 1653 wurde eine Regelung getroffen, die Ludwig Philipp und Marie Eleonore das gemeinsame Management von Stadt und Amt Lautern während ihrer Lebenszeit gewährte. Diese Regelung wurde nach Ludwig Philipps Tod 1655 auch vom deutsch-römischen Kaiser bestätigt.

In ihrer Funktion als pfalzgräfliche Witwe residierte sie in verschiedenen Städten wie Kreuznach, Simmern und Lautern. Insbesondere der Wadgasserhof diente ihr als Sommerwohnsitz. Marie Eleonore war eine Gegnerin des Katholizismus und sorgte dafür, dass in ihrer Trauerzeit keine lautstarken Feiern in Lautern stattfanden. Dabei entließ sie auch die städtische Hebamme, was verdeutlicht, inwiefern sie sich um die hygienischen Verhältnisse und die Seuchenbekämpfung kümmerte.

Bildung und kulturelles Erbe

Die Pfalzgräfin setzte sich zudem aktiv für das Bildungswesen ein und förderte unter anderem die Gründung einer Mädchenschule. Marie Eleonores Engagement in sozialen und kulturellen Belangen steht im Zeichen einer breiteren, oft übersehenen Rolle von Frauen im Kontext des Dreißigjährigen Krieges. Oft werden Frauen in dieser Zeit als schwach und als Opfer männlicher Gewalt betrachtet. Tatsächlich jedoch hatten Frauen wie Marie Eleonore Einfluss auf das Kriegsgeschehen und die politischen Strukturen ihrer Zeit, was auch von der Forschungsstelle unter Leibniz GWZO hervorgehoben wird.

Der Dichter Andreas Gryphius, einer der bedeutendsten Poeten des 17. Jahrhunderts, erlebte den Krieg und seine Grausamkeiten hautnah. Wie Geo berichtet, verarbeitete er in seinen Werken die Schrecken des Krieges, was zeigt, wie omnipräsent das Trauma dieser Zeit war, auch in der Literatur.

Marie Eleonore wurde in der Schlosskirche zu Simmern beigesetzt. Ihr Lebensweg spiegelt nicht nur die Widerstände und Herausforderungen ihrer Zeit wider, sondern auch den unermüdlichen Einsatz einer Frau, die in der Geschichte oft zu Unrecht in den Hintergrund gedrängt wird.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 2
www.geo.de
Referenz 3
www.leibniz-gwzo.de
Quellen gesamt
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