
Die geplante Erweiterung des Edeka-Marktes in Neerstedt sorgt seit Monaten für Diskussionen und Bedenken in der Gemeinde. Inhaber Thorsten Boekhoff strebt eine Vergrößerung des Marktes an, die bereits seit mehr als einem Jahr in Planung ist. Die Bauleitplanung wurde kürzlich im Infrastrukturausschuss auf den Weg gebracht, doch es bestehen erhebliche Zweifel an den Eigentumsverhältnissen des Grundstücks, auf dem die Erweiterung realisiert werden soll. Bürgermeisterin Antje Oltmanns hat diese Unsicherheiten offen angesprochen und gefordert, dass Boekhoff bis zur Sitzung des Verwaltungsausschusses am 20. Februar einen Nachweis über die erforderlichen Grundstückseigentümerverhältnisse vorlegt.
Pascal Bethge von der Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover hatte die Pläne in einer nichtöffentlichen Sitzung vorgestellt. Während die politischen Gremien, darunter SPD-Fraktionschef Rudi Zingler und Grünen-Politiker Markus Mertens, ihre Unterstützung signalisierten, zeigen sich Anwohner besorgt über die Einzelheiten der Erweiterung. Viele fordern mehr Informationen und eine umfassende Bürgerbeteiligung, insbesondere da bislang keine öffentliche Auslegung der Planungsunterlagen erfolgt ist. Laut Bauamtsleiter Michael Moruz und Ulrike Hollmann mangelt es jedoch noch an einer endgültigen Entscheidung, da das Verfahren erst am Anfang steht.
Unsicherheiten beim Eigentum
Die zentralen Bedenken drehen sich um die Eigentumsverhältnisse des Grundstücks, die von der Bürgermeisterin angesprochen wurden. Die Edeka-Regionalgesellschaft muss einen verbindlichen Nachweis über den Grunderwerb nachreichen, um die Formalitäten voranzutreiben. Die geplante Erweiterung könnte nördlich des bestehenden Marktes an der Hauptstraße stattfinden, wobei auch eine angrenzende Grünfläche in den Planungen berücksichtigt wird. Ein Schallgutachten könnte erforderlich werden, um potenzielle Lärmemissionen durch den erweiterten Markt zu überprüfen.
Die politische Zustimmung zum Vorhaben ist zwar vorhanden, doch das Vorhaben wird durch die unklaren Eigentumsverhältnisse und die große Sorge der Anwohner über die Nutzung des Geländes behindert. Diese Unsicherheiten könnten die Umsetzung der Pläne erheblich verzögern, obwohl die Expansion als notwendig erachtet wird, um im Wettbewerb mit dem planenden Netto-Markt auf der gegenüberliegenden Straßenseite bestehen zu können.
Zukünftige Entwicklungen
Das Einzelhandelskonzept der Gemeinde Dötlingen hat im Jahr 2023 die Notwendigkeit einer Vergrößerung des Edeka-Marktes unterstrichen. Vor dem Hintergrund, dass die Entscheidung über den von Netto geplanten Bau jüngst vertagt wurde, haben Familie Boekhoff und Edeka die Möglichkeit, ihre Pläne vorzustellen und eventuell die erforderlichen Schritte zur Klärung der Eigentumsfragen einzuleiten.
Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. Die nächsten Schritte werden entscheidend dafür sein, ob die Integration der Edeka-Erweiterung in das städtische Bild gelingt oder ob weitere Hindernisse im Verfahren zu erwarten sind. Die Gemeinde und die Anwohner werden weiterhin auf Entwicklungen warten, die möglicherweise auch durch eine öffentliche Auslegung der Pläne angestoßen werden könnten. Kreiszeitung berichtet über die aktuellen Fortschritte, während NWZonline die Stimmung in der Bevölkerung widerspiegelt. Weitere Informationen zur Bürgerbeteiligung finden sich in den Informationen der Stadt unter Luedinghausen.