
In der rheinland-pfälzischen Gemeinde Lingenfeld gab es kürzlich wichtige Entwicklungen in Bezug auf die Nahversorgung und städtebauliche Planung. Der ehemalige Penny-Markt in der Schwegenheimer Straße, der lange Zeit im Fokus stand, wird nicht durch einen Netto-Markt ersetzt. Dies gab Ortsbürgermeister Markus Kropfreiter bekannt, der vor Weihnachten erklärte, dass auch ein Gesundheitszentrum auf dem alten Kerweplatz nicht realisiert werden könne. Diese Entscheidungen werfen Fragen zur zukünftigen Versorgung der Bevölkerung auf.
Dr. Thomas Pfirrmann informierte kürzlich im Gemeinderat über die Schwierigkeiten bei der Ansiedlung eines Discounters. Obwohl Vertragsentwürfe mit der Firma Netto vorliegen, gestaltet sich die Umsetzung als schwierig. Netzbetreiber Netto bietet eine zu niedrige Miete an, die durch die hohe Anzahl an ähnlichen Märkten in der Umgebung noch weiter unter Druck gerät. Zusätzlich erschweren hohe Zinsen und gestiegene Baukosten die wirtschaftliche Machbarkeit.
Stadtentwicklung und Wohnungsbau
Trotz der Herausforderungen bei der Ansiedlung eines Discounters bleibt die geplante Wohnbebauung westlich des ehemaligen Penny-Marktes ein zentraler Punkt der Diskussion. Kropfreiter betont, dass die Situation keine gravierenden Auswirkungen auf die Nahversorgung in Lingenfeld habe, während die Gespräche über altersgerechtes Wohnen und damit verbundene Planungsaspekte fortgeführt werden.
Nils Gottschlich, Geschäftsführer von Timon Bau, sprach während der Sitzung über die Notwendigkeit, einen Investor zu finden, der bereit ist, den Markt an Netto zu vermieten. Momentan besteht hier jedoch keine klare Perspektive, was die Realisierung der Pläne zusätzlich verkompliziert. Zudem wurde während der Sitzung festgestellt, dass die Idee, ein Gesundheitszentrum auf dem ehemaligen Penny-Marktgelände zu errichten, wirtschaftlich nicht tragbar ist.
Weitere Entwicklungen im Gemeinderat
Der Gemeinderat hat einstimmig der Erhöhung der Hundesteuer zugestimmt. Ab dem 01.01.2025 gelten folgende Sätze:
Hund | Steuersatz |
---|---|
Erster Hund | 70,00 € |
Zweiter Hund | 110,00 € |
Jeder weitere Hund | 160,00 € |
Gefährliche Hunde | 480,00 € |
Zusätzlich wurden Anpassungen der Entgelt- und Benutzungsordnung für die Goldberghalle beschlossen. Die Neufassung der Friedhofsgebührensatzung trat ebenfalls zum 1. Januar 2025 in Kraft. Die Gemeinde freut sich über die finanzielle Unterstützung der Jugendarbeit, die mit einer Auszahlung von 7.500,00 € an lokale Vereine gesichert wird.
In einer Zeit, in der städtische Entwicklungen für die Lebensqualität der Einwohner entscheidend sind, bleibt Lingenfeld vor Herausforderungen gestellt. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) betont, dass Städte 75% der natürlichen Ressourcen verbrauchen und eine Schlüsselrolle bei der Abfallvermeidung und der Kreislaufwirtschaft spielen. Die fortschreitende Urbanisierung wird bis 2050 dazu führen, dass über zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben wird, wie auch auf der Webseite des BMZ erwähnt wird.
Die Gemeinde Lingenfeld plant weiterhin die Umsetzung von altersgerechtem Wohnungsbau und von Projekten, die zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürger beitragen. Die Entwicklungen der letzten Wochen werden aufmerksam verfolgt und der Gemeinderat wird aktiv Lösungen erörtern.