
Im Landkreis Germersheim wird eindringlich nach Freiwilligen für das Ehrenamt der Erstretter gesucht. Diese Maßnahme ist entscheidend, da im Durchschnitt täglich ein Erstretter im Einsatz ist, wie rheinpfalz.de berichtet. Landrat Martin Brandl hat die Notwendigkeit unterstrichen, die Anzahl der Ersthelfer zu erhöhen, um die Reanimationsrate, die derzeit bei etwa 40 Prozent liegt, signifikant zu steigern.
Das Projekt „Erstretter Südpfalz“ stellt das Nachfolge-Projekt der „Mobilen Retter“ dar. Marco Hemmer und Tobias Gehrlein haben kürzlich ein neues Trainingsprogramm für Ersthelfer ins Leben gerufen. Dieses Angebot richtet sich an alle Bürger des Landkreises, die bereit sind, in Notfällen ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse einzusetzen. Eine medizinische Vorbildung ist nicht erforderlich: Interessierte erhalten eine mehrstündige Schulung.
Alarmierung und Einsatz der Erstretter
Die Alarmierung der Ersthelfer erfolgt über die Smartphone-App „Katretter“. Ein System, das seit 2016 in Germersheim und 2018 im Landkreis Südliche Weinstraße sowie in der Stadt Landau in Betrieb ist. Erste Hilfe kann dadurch oft schneller geleistet werden, als es der lokale Rettungsdienst ermöglicht. Dies ist besonders bei Herz-Kreislauf-Stillständen von wesentlicher Bedeutung, um rasch lebenswichtige Maßnahmen ergreifen zu können.
Im Kreis Germersheim sind aktuell etwa 350 Ersthelfer registriert. Seit Beginn des Projekts wurden mehr als 4.800 Alarmierungen und 3.406 Einsätze verzeichnet. Die durchschnittliche Eintreffzeit der Ersthelfer beträgt dabei 4:47 Minuten, was die Effizienz des Systems unterstreicht, das seit 2015 in Kooperation mit „Katretter“ und „Mobile Retter e.V.“ betrieben wird, wie kreis-germersheim.de erläutert.
Ausbildung und Training für Ersthelfer
Um als Ersthelfer aktiv zu werden, müssen die Interessierten an einem initialen und kostenlosen Training teilnehmen, das wesentliche Informationen zu Versicherungs- und Rechtsfragen sowie ein Reanimationstraining umfasst. Dieses Training dauert in der Regel zwischen zwei und drei Stunden. Nach erfolgreicher Absolvierung werden die Teilnehmer als Erstretter freigeschaltet. Trainingseinheiten und erste Hilfe Kurse werden auch vom Deutschen Roten Kreuz angeboten, wie drk.de berichtet. Hierbei stehen verschiedene Formate zur Verfügung, die auf unterschiedliche Zielgruppen abgestimmt sind, von Betriebshelfern bis hin zu Eltern, die ihre Fähigkeiten im Umgang mit Notfällen bei Kindern vertiefen möchten.
Für die Anmeldung oder für weitere Informationen stehen die Kontaktdaten des Projekts zur Verfügung. Interessierte können sich per E-Mail an ger@erstretter-suedpfalz.de wenden. Der Einsatz als Erstretter bietet eine einzigartige Gelegenheit, Leben zu retten und in Notsituationen schnell und effizient zu helfen.