LeingartenRheinland-Pfalz

Eisweinlese: Winzer trotzen Kälte und Klima-Herausforderungen!

Winzer Heiko Heymanns setzte früh morgens auf das Risiko Eiswein zu ernten. Trotz extremer Kälte in Rheinland-Pfalz erhofft sich die Branche Qualität und Erfolg, während der Klimawandel Herausforderungen steigert.

In den frühen Morgenstunden des 5. Februar 2025 wurde ein herausfordernder Tag für Winzer in Rheinland-Pfalz eingeläutet. Heiko Heymanns, ein erfahrener Winzer, hatte zunächst um 4 Uhr morgens seinen Helfern die Arbeit abgesagt, entschied sich jedoch kurz darauf, um 6 Uhr für eine Planänderung. Bei unangenehm kalten minus acht Grad testete er einige Riesling-Trauben und stellte fest, dass diese tatsächlich gefroren waren. Dies war das Signal, das er brauchte.

Um 7:30 Uhr versammelten sich etwa 15 Helfer, um gemeinsam die seltene und anspruchsvolle Eisweinlese in Angriff zu nehmen. Diese besondere Ernte ist nur bei Temperaturen von mindestens minus sieben Grad möglich, was sie zu einem vorausschauenden Entscheidungsspiel für die Winzer macht. Christian Hirsch vom Weingut Hirsch in Leingarten war ebenfalls optimistisch und hoffte, in der nächsten Vollmondnacht am 12. Februar seine eigenen Trauben ernten zu können.

Die Herausforderungen der Eisweinlese

Obwohl die Bedingungen für Eisweinlese an diesem Tag günstig schienen, stellt sich immer wieder die Frage, wie viele Winzer diesen riskanten Schritt wagen. Nur selten blüht der Mut, denn in den klaren Nächten des Januars waren die Temperaturen nicht für alle Winzer erträglich. Hirsch hatte beim Versuch am 14. Januar weniger Glück und musste feststellen, dass es dort einfach zu warm war.

Auf die Frage der Ausbeute zeigen aktuelle Zahlen, dass nur 17 von insgesamt 50 Betrieben, die in Rheinland-Pfalz Trauben auf 42 Hektar stehen lassen hatten, erfolgreich Eiswein ernten konnten. Über alle Weinbaugebiete hinweg haben in dieser Saison insgesamt 25 Winzer diese Herausforderung gemeistert. Besonders erfolgreich waren die Regionen Mosel und Rheinhessen, in denen sieben Weingüter die gefrorenen Trauben ernten konnten.

Klimawandel und seine Auswirkungen

Die Herausforderungen der Winzer werden durch den Klimawandel weiter verschärft. Laut Experten führt die Erderwärmung zu einem Anstieg der Temperaturen, was die Vegetationsperioden der Reben erheblich verändert. Die Rebblüte und die Traubenreife verschieben sich zunehmend ins Frühjahr, was eine verfrühte Lesereife zur Folge hat. So müssen Winzer heute oft schon Mitte bis Ende September ernten, was den Druck erhöht.

Heiko Heymanns selbst hat 2.000 Kilo Riesling-Trauben für die Eisweinlese hängen lassen, woraus er 100 Liter Eiswein erntete. Diese Ausbeute ist fünf- bis sechsmal geringer im Vergleich zu normalem Wein. Die Preise für Eiswein schwanken erheblich und können von 20 Euro bis zu dreistelligen Beträgen reichen. Heymanns plant, seinen Weinberg auch im nächsten Jahr für die Eisweinlese vorzubereiten, sieht jedoch massive Herausforderungen durch die Klimaerwärmung auf sich zukommen.

Insgesamt ist die Eisweinlese ein gefährliches Unterfangen, das zahlreiche Unwägbarkeiten mit sich bringt und nicht nur Geschick, sondern auch eine Prise Glück erfordert. In einer Welt, die sich durch klimatische Extreme immer schneller verändert, müssen Winzer innovativ sein und sich beständig anpassen, während sie gleichzeitig die Traditionen des Weinbaus bewahren.

Für mehr Informationen zu den Herausforderungen im Weinbau durch den Klimawandel siehe Landwirtschaft.de. Detaillierte Einblicke über die Eisweinlese bieten auch die Berichte von Spiegel.de und FAZ.net.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.spiegel.de
Referenz 3
www.landwirtschaft.de
Quellen gesamt
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