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Restaurant Marathon in Neubrandenburg: Schließt es für immer?

Das Restaurant "Marathon" in Neubrandenburg steht vor Unsicherheiten: Nach Betriebsferien ab 1. Januar könnte eine neue Übernahme drohen. Restaurantchef Anastasiou äußert sich zu aktuellen Herausforderungen im Personalwesen und zukünftigen Plänen.

Das Restaurant „Marathon“ in Neubrandenburg sieht sich derzeit zahlreichen Herausforderungen gegenüber, die nicht nur das lokale Geschäft betreffen, sondern auch Teil eines größeren Problems in der Gastronomiebranche in Deutschland sind. Berichten von Nordkurier zufolge ist das seit 1992 bestehende Restaurant mit Gerüchten über eine mögliche Schließung konfrontiert. Dies geschieht im Kontext von betriebsferien, die vom 1. bis zum 22. Januar dauern. Nach dieser Pause möchte das Restaurant vorerst am 23. Januar wieder öffnen, jedoch bestehen bereits Bedenken, dass es möglicherweise bis zum Sommer geschlossen bleibt.

Der Betreiber Symeon Anastasiou äußerte sich zu den vielen Nachfragen, die aufgrund von eingeklappten Sonnenschirmen und fehlenden Speisekarten aufkamen. Die Umstände seien so gravierend, dass Anastasiou nicht mehr garantieren kann, dass die Küche dauerhaft geöffnet bleibt, was ihn dazu veranlasst, kurzfristige Pläne zu schmieden, die in Zwei-Monats-Takten erfolgen sollen.

Personalmangel und Herausforderungen

Ein zentrales Problem, das die Gastronomie in Deutschland plagt, ist der akute Fachkräftemangel. Laut Digitales Institut ist qualifiziertes Personal zunehmend schwer zu finden. Der demografische Wandel, unattraktive Arbeitszeiten sowie die hohe körperliche Belastung sind einige Gründe für diese Entwicklung. In der Gastronomie sind die Auswirkungen deutlich spürbar, wie lange Wartezeiten und eine sinkende Qualität des Service.

Trotz der Schwierigkeiten betont Anastasiou, dass das Restaurant „Marathon“ in Neubrandenburg bestehen bleiben wird. Er plant, die Einrichtung an einen neuen Pächter zu übergeben, der voraussichtlich am 1. Juli übernehmen wird. In der Zwischenzeit wird Anastasiou von seiner Mutter in der Küche unterstützt, eine Lösung, die jedoch nicht nachhaltig ist.

Krankenhausfälle in der Branche

Die Gastronomie sieht sich zurzeit mehreren Krisen gegenüber, darunter hohe Inflation und drohende Mehrwertsteuererhöhungen. Wird die Mehrwertsteuer für Gastronomieangebote ab dem 1. Januar 2024 von 7% auf 19% angehoben, könnte dies die Lage zusätzlich verschärfen, wie rbb24 berichtet. Der Branchenverband Dehoga warnt vor einem möglichen „Restaurantsterben“, da bereits 36.000 Betriebe während der Pandemie schließen mussten und 12.000 weitere akut gefährdet sind.

Restaurants finden sich in einem Teufelskreis: steigende Kosten senken den Umsatz und mindern die Attraktivität der Branche. Während einige Betriebe wie das „Anna Amalia“ in Potsdam auf technologische Lösungen setzen, um dem Personalmangel zu entkommen, spüren andere die Auswirkungen des wachsenden Wettbewerbs um Fachkräfte und die finanziellen Belastungen. Betreiber wie Max Golde aus Neuruppin haben ihr À-la-carte-Geschäft eingestellt, um wirtschaftlich zu überleben.

In Anbetracht dieser Situation sind Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und der Attraktivität des Gastronomieberufs unerlässlich. Die Förderung von Quereinsteigern, Umschulungsmaßnahmen und ein positiveres Image könnten Konflikte mildern und junge Menschen dazu bewegen, eine Karriere in der Gastronomie in Betracht zu ziehen, während die Branche auf die notwendigen strukturellen Veränderungen hinarbeitet.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
www.rbb24.de
Referenz 3
digitales-institut.de
Quellen gesamt
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