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René Benko: Festnahme wegen Betrugs – U-Haft beantragt!

René Benko, Gründer der insolventen Signa-Gruppe, wurde in Innsbruck festgenommen. Untersuchungshaft beantragt wegen Verdachts der Vermögensteiligung. Ermittlungen laufen in Österreich, Deutschland und Italien.

René Benko, der ehemalige Immobilien-Tycoon und Gründer der insolventen Signa-Gruppe, wurde in Österreich festgenommen. Laut der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien wurde Untersuchungshaft beantragt, aufgrund des Verdachts, Vermögenswerte gegenüber Gläubigern und Behörden verheimlicht zu haben. Die Festnahme erfolgte in seiner Villa in Innsbruck. Benko wurde anschließend verhört und in eine Justizvollzugsanstalt in Wien überstellt. Das Wiener Landgericht hat 48 Stunden Zeit, um über die U-Haft zu entscheiden. Dies berichtet ksta.de.

Die Entscheidung über die Fortdauer der Untersuchungshaft muss bis spätestens 7. Februar getroffen werden. Die WKStA ermittelt gegen Benko wegen „Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr“. In der Vergangenheit galt Benko als mehrfacher Milliardär mit einem großen Immobilienportfolio, zu dem unter anderem die Kaufhausgruppen KaDeWe und Galeria sowie der Elbtower in Hamburg gehörten. Mit Forderungen von rund 2,4 Milliarden Euro, die auf ihn zukommen, gibt Benko an, zahlungsunfähig zu sein. Auch die Berichte über seinen luxuriösen Lebensstil sorgten für Aufsehen, während die Staatsanwaltschaft seine Telefonate überwachte und seinen Nachrichtenverkehr auswertete.

Ermittlungen in mehreren Ländern

Die Ermittlungen gegen Benko ziehen sich über mehrere Länder hinweg, da auch in Deutschland im Zusammenhang mit dem Projekt Franz am Bahnhofsplatz in München gegen ihn ermittelt wird. Dort stehen Benko und ein weiterer Verdächtiger im Verdacht, einen ausländischen Staatsfonds zur Investition in Anleihen für ein Büro-, Wohn- und Geschäftshaus bewegt zu haben. Die WKStA hat ein Ermittlungsteam mit den Staatsanwaltschaften Berlin und München I gebildet. Experten äußern sich besorgt über das Ausmaß der Ermittlungen, die auch in Italien gegen Benko geführt werden, wobei ein Haftbefehl im Zusammenhang mit Immobilienspekulationen in Trentino und Südtirol besteht. Es steht jedoch fest, dass die Festnahme in Österreich nicht im Zusammenhang mit diesem Haftbefehl steht, laut tagesschau.de.

Besonders im Insolvenzverfahren wird Benko verdächtigt, die Kontrolle über eine Familienstiftung verheimlicht zu haben und eine Rechnung gefälscht zu haben, um wertvolle Schusswaffen vor seinen Gläubigern zu schützen. Außerdem sollen auch Uhren und andere Vermögenswerte verborgen oder ohne angemessene Bezahlung veräußert worden sein. Ein internes „Geldkarussell“, das während einer Kapitalerhöhung stattfand, soll Investoren getäuscht haben.

Kontext der Immobilienkrise

Die Festnahme von Benko kommt in einer Zeit, in der der deutsche Immobilienmarkt von einer Krise erschüttert wird. Experten schätzen, dass die Zahl der Projektentwickler in Deutschland stark zurückgehen wird, und es gibt Berichte über zahlreiche Insolvenzen in der Branche. So meldeten in letzter Zeit mehrere Unternehmen Insolvenz an, darunter Revitalis in Hamburg und die Centrum-Gruppe in Düsseldorf. Die Herausforderungen auf dem Markt werden durch steigende Zinsen, Energiepreise und Baukosten verschärft, was zu einem besorgniserregenden Anstieg von Insolvenzen führt. Laut business-leaders.net erleben wir den niedrigsten Investment-Umsatz seit vielen Jahren. Insbesondere kleine bis mittelständische Projektentwickler stehen vor großen Herausforderungen und könnten in den kommenden zwei Jahren zu 20-30% vom Markt verschwinden.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.business-leaders.net
Quellen gesamt
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