
In Münster sucht der Tierschutzverein „Aaseepfoten“ dringend ein neues Zuhause für Reks, einen sechsjährigen Schäferhund-Mix. Reks, der zuvor in einem liebevollen Haushalt lebte, findet sich nun in einem Zwinger auf einem Hof wieder. Tierschützer beschreiben ihn als „echten Gut-Hund“, der zwar unsicher, aber keineswegs aggressiv ist. Es wird betont, dass Reks stabile Führung und viel Bewegung braucht, um in einer neuen Umgebung zurechtzukommen. Idealerweise sollte er zu einem Haushalt mit standhaften Kindern vermittelt werden, da er sich nur bedingt mit anderen Haustieren, insbesondere Katzen, arrangiert.
Reks ist ein ruhiger Hund, weshalb ihn die Tierschützer am liebsten in ein Zuhause ohne Artgenossen sehen würden. Sie heben hervor, dass es wichtig ist, die richtige Haltung zu gewährleisten, um zu verhindern, dass Reks als „Wanderpokal“ endet. Neben Reks sind im Tierheim auch andere Hunde wie die Hündin Mira und der noch nicht einmal ein Jahr alte Rottweiler-Mix Enzo, der von seinen Besitzern zurückgelassen wurde, auf der Suche nach einem neuen Zuhause.
Die Situation vieler Hunde in Tierheimen
Die Suche nach einem neuen Zuhause für Reks ist symptomatisch für die Situation in deutschen Tierheimen, wo schätzungsweise 80.000 Hunde jährlich abgegeben werden. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 300.000 Tiere in Tierheimen, die auf einen neuen Halter warten. Die Gründe für diese Abgaben sind vielfältig. Oft sind es Veränderungen der Wohnsituation oder familiäre Veränderungen, die die Halter dazu bewegen, ihre Vierbeiner abzugeben. Finanzielle Engpässe spielen ebenso eine Rolle wie gesundheitliche Probleme der Besitzer. Verhaltensprobleme bei den Hunden können ebenfalls dazu führen, dass sie in Tierheimen landen.
Ein alarmierender Trend ist der Anstieg von Abgaben nach der Pandemie. Während der COVID-19-Pandemie haben viele Menschen den Bedarf nach Gesellschaft durch Haustiere gedeckt. Nun, da die Home-Office-Pflicht in vielen Bereichen aufgehoben wurde, berichten 25 % der Befragten über Betreuungsprobleme, was einige dazu führt, ihre Haustiere wieder abzugeben. Dies ist besonders kritisch, da Tierheime häufig am Limit ihrer Kapazitäten arbeiten und auf Spenden sowie ehrenamtliche Helfer angewiesen sind.
Herausforderungen und Lösungen
Die Herausforderungen in den Tierheimen sind gravierend. Tierschutzorganisationen und Tierheime benötigen dringend Unterstützung, sei es durch Adoptionen, Geldspenden oder ehrenamtliche Arbeit. Die politische Unterstützung für die Tierschutzarbeit bleibt oft unzureichend, was die Situation in den Einrichtungen weiter verschärft. Aufgrund der Überfüllung der Tierheime und der steigenden Abgaben sind langfristige Lösungen gefragt, um diesen kreislaufähnlichen Prozess zu stoppen.
Ein langfristiger Erfolg hängt daher nicht nur von der Liebe und Zuwendung ab, die Hunde wie Reks benötigen. Es erfordert ein Umdenken in der Gesellschaft über die Verantwortung der Haustierhaltung und die nötige Unterstützung für Tierschutzmaßnahmen. Nur so kann sichergestellt werden, dass immer mehr Hunde ein liebevolles Zuhause finden können, anstatt in einem Tierheim auf ihre Chance zu warten.
Für Reks und viele andere Tiere, die auf ein neues Zuhause warten, könnte jeder noch so kleine Schritt in Richtung Adoption, Spende oder ehrenamtlicher Unterstützung einen großen Unterschied machen. Reks verdient eine zweite Chance, und es liegt an uns, ihm und vielen anderen Tieren zu helfen.