
Die „Reitende Alexandrine“, ein bedeutendes Denkmal im Herzen von Ludwigslust, wird in naher Zukunft nach umfangreichen Reparaturen zurückkehren. Ursprünglich im Jahr 2003 aufgestellt, zeigt die Bronzestatue die preußische Prinzessin und spätere Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg-Schwerin, die von 1803 bis 1892 lebte. Sie verbrachte einen Teil ihrer Jugend zwischen 1822 und 1837 in Schloss Ludwigslust, bevor der Hof nach Schwerin verlegt wurde.
Ein folgenschwerer Unfall am 13. Mai 2024 führte zu erheblichen Schäden an diesem Kunstwerk. Ein betrunkener Autofahrer verließ sich auf seine Fahrkünste und raste über den Kreisverkehr am Alexandrinenplatz, wo die Statue stand. Dabei wurde sie umgerissen, das lebensgroße Pferd brach an den Beinen ab, und der Schaden wurde auf 110.000 Euro geschätzt. Die Polizei konnte schnell einen der Insassen dingfest machen, während die anderen flüchteten. Bürgermeister Stefan Pinnow äußerte sich unverständlich über den Vorfall, freute sich jedoch, dass niemand verletzt wurde. Der Alkoholwert des Fahrers lag im strafbaren Bereich, was die Schwere des Vorfalls zusätzlich verdeutlicht.
Reparatur in Elchingen
Nach dem Unfall wurde die Statue in einer Kunstgießerei in Elchingen bei Ulm repariert. Expertenteams arbeiteten daran, das Denkmal wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Voraussichtlich wird die „Reitende Alexandrine“ im April 2025 an ihren Platz in der Innenstadt zurückgebracht, wobei ein konkreter Termin bislang nicht bekannt gegeben wurde. Die Restaurierung ist besonders bedeutungsvoll, da sie nicht nur die kulturelle Identität der Stadt Ludwigslust repräsentiert, sondern auch die historische Wertschätzung für solche Denkmale verdeutlicht.
Die Denkmalpflege hat in Deutschland eine lange Tradition. Insbesondere seit dem 18. Jahrhundert haben verschiedene Persönlichkeiten, darunter Johann Wolfgang von Goethe und Karl Friedrich Schinkel, zur Entwicklung und Professionalisierung der Denkmalpflege beigetragen. Ihre Ideen und Ansätze spiegeln sich bis in die heutige Zeit wider, und der Erhalt von Denkmälern wird als fester Bestandteil des kulturellen Erbes angesehen. Auch das Schicksal der „Reitenden Alexandrine“ ist Teil dieser Entwicklung. Es zeigt, wie wichtig der Schutz und die Restaurierung solcher Objekte sind, um ihre Geschichte für zukünftige Generationen zu bewahren.
Ein Symbol der Identität
Die Rückkehr der Statue wird nicht nur als Wiederherstellung eines Kunstwerks betrachtet, sondern auch als ein Schritt zur Rückgewinnung eines Symbols städtischer Identität für Ludwigslust. Denkmalpflege spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle, um das Erbe der Stadt zu bewahren und einen Dialog über die Geschichtsinterpretation zu führen. Die „Reitende Alexandrine“ ist ein lebendiges Zeugnis der Vergangenheit, das auch über aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen hinweg an Bedeutung gewinnt.
In Zeiten, in denen kulturelle Denkmale zunehmend gefährdet sind, setzt die Stadt ein wichtiges Zeichen für den Erhalt ihrer Geschichte. Die bevorstehende Rückkehr der Statue wird mit Spannung erwartet, sowohl von Anwohnern als auch von Besuchern der Stadt.
Weitere Informationen sind in den Artikeln von Merkur und NDR zu finden. Der historische Kontext zur Denkmalpflege ist ausführlich in einem Beitrag auf Zeilenabstand beschrieben.