
Prof. Dr. Richard Höfer von der Universität Regensburg wurde mit dem renommierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2025 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Diese Ehrung gilt als die bedeutendste Auszeichnung für Early Career Scientists in Deutschland und würdigt vielversprechende Forscher zu Beginn ihrer akademischen Laufbahn. Höfer erhält ein Preisgeld von 200.000 Euro sowie eine 22-prozentige Programmpauschale zur Deckung indirekter Projektausgaben.
In diesem Jahr wurden insgesamt 180 Forscher*innen aus verschiedenen Disziplinen für den Preis nominiert, jedoch wurden lediglich zehn von ihnen ausgezeichnet. Die Auswahl erfolgte durch einen Ausschuss unter dem Vorsitz von DFG-Vizepräsident Prof. Dr. Peter H. Seeberger. Die Preisverleihung soll am 3. Juni 2025 in Berlin stattfinden, was die Vorfreude auf diesen besonderen Anlass erhöht.
Höfers Forschung
Prof. Höfer beschäftigt sich intensiv mit den mathematischen Eigenschaften von Differentialgleichungen, die physikalische Phänomene beschreiben. Insbesondere hat er sich auf Vielteilchensysteme in Strömungen fokussiert. Seine bedeutenden Fortschritte in der mathematisch rigorosen Behandlung von Suspensionen — Lösungen von kleinen Teilchen in Flüssigkeiten oder Gasen — haben weitreichende Relevanz. Diese Forschung ist besonders wichtig für Umwelt- und Medizintechnik, da Suspensionen in vielen natürlichen Prozessen vorkommen, beispielsweise in Aerosolen und biologischen Flüssigkeiten.
Ein bemerkenswerter Aspekt seiner Arbeit ist die Modellierung von Wolken von Teilchen, anstelle von Einzelteilchen. Diese Herangehensweise ermöglicht es, grundlegende Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Partikeln zu gewinnen. Der Anruf über die Auszeichnung mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis erreichte Höfer während einer Konferenz in Marseille, kurz nach seinem Vortrag, was den Moment besonders emotional machte.
Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel unterstrich die Bedeutung dieser Auszeichnung für die Universität Regensburg sowie die Förderung von Early Career Scientists. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 jährlich verliehen und ist nach dem Atomphysiker und ehemaligen DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz benannt.
Zusätzliche Auszeichnungen in der Wissenschaft
Parallel zu den Auszeichnungen für Höfer und seine Kollegen erhielt die Bundesregierung am Donnerstag in Berlin die Alexander von Humboldt-Professur, die als höchstdotierter internationaler Forschungspreis in Deutschland bekannt ist. In diesem Jahr wurden 21 Preisträgerinnen und Preisträger aus den Jahren 2020 bis 2022 ausgezeichnet. Diese Professur hat das Ziel, international führende Wissenschaftler für den Forschungsstandort Deutschland zu gewinnen und bietet ein Preisgeld von bis zu fünf Millionen Euro.
Zudem wurden in Bonn anlässlich der Preisverleihungen auch fünf Forscherinnen und fünf Forscher mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis, der seit 1986 verliehen wird, würdigt herausragende Arbeiten in allen Wissenschaftsgebieten und bietet ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro pro Preisträger. Die Verleihung dieser bedeutenden Preise verdeutlicht die zentrale Rolle Deutschlands in der Förderung von Wissenschaft und Forschung.
Die Auszeichnungen, insbesondere der Heinz Maier-Leibnitz-Preis, bezeugen die Vorreiterrolle, die Wissenschaftler wie Prof. Höfer in ihren jeweiligen Fachgebieten einnehmen. Solche Anerkennungen sind nicht nur für die einzelnen Forscher bedeutend, sondern bringen auch die gesamte Wissenschaftsgemeinschaft in Deutschland voran.