
Partnerschaftsverträge gewinnen zunehmend an Bedeutung, insbesondere für Paare, die gemeinsam Vermögen aufbauen oder Kinder planen. Sie sind ein entscheidendes Instrument, um im Falle einer Trennung rechtlich klare Verhältnisse zu schaffen. Laut Merkur helfen diese Verträge, Vermögen bei einer Trennung zu separieren, was besonders relevant wird, wenn Immobilien erworben oder Unternehmen geführt werden.
Für unverheiratete Paare ist es wichtig zu beachten, dass sie ohne einen solchen Vertrag keinen Anspruch auf Vermögensausgleich oder Unterhalt haben. Dies gilt auch für den Fall, dass gemeinsame Kinder vorhanden sind. In diesem Zusammenhang ist der Unterhalt für die Mutter nach der Geburt eines Kindes geregelt: Der Vater muss für sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt Unterhalt zahlen, selbst wenn die Mutter aufgrund der Kindererziehung nicht arbeiten kann.
Wichtige Regelungen im Partnerschaftsvertrag
Ein Partnerschaftsvertrag sollte unbedingt an die individuelle Lebenssituation angepasst sein. In vielen Fällen wird empfohlen, diesen bei einem Notar beurkunden zu lassen, um die Vollstreckbarkeit zu gewährleisten. Eine notarielle Beurkundung verhindert, dass im Streitfall Gerichte eingeschaltet werden müssen. Zu den typischen Regelungen zählen:
- Vermögen: Klärung von individuellem und gemeinsamem Vermögen und deren Aufteilung.
- Schulden: Aufteilung von gemeinsamen Schulden nach Nutzung oder hälftiger Teilung.
- Wohnrecht: Regelungen zur Nutzung der gemeinsamen Immobilie nach der Trennung.
- Erbe: Erbregelungen müssen durch Testamente oder einen notariellen Erbvertrag vereinbart werden.
- Unterhalt: Vereinbarungen über den Unterhalt nach der Geburt eines gemeinsamen Kindes.
- Kinderbetreuung: Regelungen zur Betreuung der Kinder im Falle einer Trennung.
Zusätzlich zur Vereinbarung über Vermögen ist auch der Umgang mit gemeinsamen Schulden von essenzieller Bedeutung. Die rechtlichen Grundlagen für die Vermögensaufteilung bei Trennung oder Scheidung sind komplex und stark reguliert. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist eine Scheidung nur möglich, wenn die Ehe als gescheitert gilt, was in der Regel durch eine einjährige Trennungszeit nachgewiesen werden muss, wie Anwalt Tipps Deutschland erläutert.
Vermögensaufteilung und rechtliche Aspekte
Die Vermögensaufteilung erfolgt in Deutschland typischerweise nach der Zugewinngemeinschaft, es sei denn, ein Ehevertrag sieht etwas anderes vor. Bei diesem Modell bleibt das Vermögen, das vor der Ehe erworben wurde, privat, während alles während der Ehe Erworbene als gemeinschaftlich gilt. Bei der Gütertrennung hingegen behält jeder Partner sein Vermögen, ohne dass eine gemeinschaftliche Vermögensmasse gebildet wird. Bei einer Gütergemeinschaft verwalten beide Partner alle Vermögenswerte und Schulden gemeinsam.
Die Berechnung des Zugewinnausgleichs erfolgt durch die Ermittlung des Zugewinns, indem das Endvermögen minus das Anfangsvermögen betrachtet wird. Der Partner mit dem geringeren Zugewinn hat Anspruch auf die Hälfte der Differenz. Sonderfälle und spezielle Beiträge eines Partners können die Regelungen zusätzlich beeinflussen.
Die rechtliche Unterstützung durch Anwälte und Mediatoren wird empfohlen. Während Anwälte die rechtlichen Interessen vertreten, helfen Mediatoren dabei, einvernehmliche Lösungen zu finden, was in vielen Fällen Konflikte reduzieren und kostengünstige Lösungen bieten kann. Es ist vorteilhaft, rechtlichen Beistand frühzeitig zu suchen, um die eigenen Interessen bestmöglich zu wahren.