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Rechtsextremismus im Rems-Murr-Kreis: Querdenker als Brandbeschleuniger!

Rechtsextremismus wächst in Deutschland; die Querdenker-Szene spielt eine zunehmende Rolle. Welche Ursachen und Lösungsansätze gibt es? Ein Blick auf aktuelle Entwicklungen im Rems-Murr-Kreis.

In Deutschland ist ein besorgniserregender Anstieg des Rechtsextremismus zu verzeichnen. Diese Entwicklung wird nicht nur durch steigende Umfragewerte der AfD, sondern auch durch verschiedene Studien zu rechtsextremen Einstellungen untermauert. Neben diesen erkennbaren Indikatoren gibt es jedoch verschiedene Faktoren, die zur Wurzel dieses Phänomens führen. Besonders die Rolle der Querdenker-Szene wird in den aktuellen Debatten häufig nicht ausreichend thematisiert.

Im Rems-Murr-Kreis fanden während der Pandemie zahlreiche Querdenker-Demonstrationen statt. Der örtliche Ableger der „Querdenken“-Bewegung betreibt einen Telegram-Kanal, über den regelmäßig rechtsextreme Inhalte verbreitet werden. Diese Aktivitäten legen nahe, dass die Querdenker-Szene nicht nur eine Plattform für das Zusammenkommen von Gleichgesinnten bietet, sondern auch als Brandbeschleuniger für rechtsextreme Ideologien fungiert. Diese Beobachtungen wurden auch von ZVW dokumentiert.

Ursachen des Anstiegs

Die Ursachen für den Anstieg des Rechtsextremismus sind ebenso vielfältig wie komplex. Ein zentraler Aspekt ist die Notwendigkeit einer klaren Definition, um Ursachen zu identifizieren und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Es existieren unterschiedliche Begriffsverständnisse, die juristische, politische und sozialwissenschaftliche Perspektiven einschließen. Zwei Kernmerkmale des Rechtsextremismus sind zum einen die politische Affinität zu Diktaturen und die Ablehnung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Zum anderen sind die sozialen Aspekte wie Rassismus und Antisemitismus von Bedeutung, wie von der Bundeszentrale für politische Bildung hervorgehoben.

Forschungsergebnisse zeigen, dass individuelle Risikofaktoren, wie ein geringes Bildungsniveau, autoritäre Persönlichkeitsmerkmale und Diskriminierungserfahrungen, eine entscheidende Rolle in der Radikalisierung spielen. Zusammen mit sozialen und gesellschaftlichen Einflüssen wie Armut und politischen Missständen schaffen diese Faktoren ein Umfeld, in dem extremistische Ideologien gedeihen können.

Präventionsansätze

Angesichts dieser Herausforderungen ist es wichtig, effektive Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Die Bundeszentrale für politische Bildung schlägt verschiedene Ansätze vor, die auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen. Politische Maßnahmen müssen Gesetzgebung und Sicherheitsorgane einbeziehen, während kommunale Initiativen Jugendarbeit und Beratungsangebote umfassen sollten. Individuelle Programme könnten politische Bildungsmaßnahmen und Medienkompetenztraining einschließen, um das Demokratievertrauen und die politische Partizipation zu fördern.

Ein besonderer Fokus sollte auf der Adoleszenz liegen, da diese Phase entscheidend für die politische Sozialisation ist. Herausforderungen bei der Implementierung von Präventionsstrategien bleiben jedoch ein zentrales Problem und erfordern dringend weiteres Forschungspotential im deutschen Sprachraum.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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