
Ein umfassendes Pädophilen-Netzwerk wurde aufgedeckt, dessen Ausmaße erschütternd sind. Laut Sächsische.de haben Ermittler aus über 30 Ländern, unter der Leitung des bayerischen Landeskriminalamtes, eine gemeinsame Operation durchgeführt. Diese führte zur Festnahme von 79 Verdächtigen und zur Schließung der Plattform „Kidflix“, die es Pädophilen ermöglichte, gegen Bezahlung kinderpornografische Inhalte herunterzuladen und zu streamen.
Die Plattform hatte fast zwei Millionen Nutzer weltweit und war im Jahr 2021 von Cyberkriminellen ins Leben gerufen worden. Im Zuge der Ermittlungen, die bereits 2022 begonnen hatten, wurden etwa 1.400 Verdächtige identifiziert. Bei Durchsuchungen Anfang März, durchgeführt von deutschen und niederländischen Behörden, konnten über 91.000 Videos sowie Tausende elektronische Geräte beschlagnahmt werden. Auf „Kidflix“ waren mehr als 70.000 Videos mit sexuellem Missbrauch von Kindern verfügbar.
Razzia befreit ein Kind
Bei einer weiteren Operation, die von der Polizeidirektion Hannover geleitet wurde, haben Ermittler ein Kinderpornografie-Netzwerk im Darknet aufgedeckt. Diese Razzia führte zur Befreiung eines zwölfjährigen Jungen aus einer potenziell missbräuchlichen Situation. Laut Stuttgarter Nachrichten ist der Junge inzwischen wieder in der Obhut seiner Eltern.
Im Rahmen dieser Maßnahme wurden sieben Männer im Alter zwischen 41 und 53 Jahren aus verschiedenen Bundesländern in Untersuchungshaft genommen. In einer Wohnung in Erfurt fanden die Ermittler nicht nur kinderpornografisches Material, sondern auch über 50 Kinderpuppen, darunter sieben Sexpuppen in Gestalt von Kindern. Haftbefehle wurden gegen Beschuldigte aus Bayern, Schleswig-Holstein, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Thüringen erlassen.
Die Dimensionen des Problems
Die mutmaßlichen Täter hatten sich sowohl im digitalen Raum als auch in der realen Welt vernetzt. Dies ist mittlerweile der zweite Schlag gegen ein international agierendes Kinderpornografie-Netzwerk innerhalb weniger Monate. Bereits im Frühjahr wurden in Deutschland und Frankreich 19 Tatverdächtige festgenommen. Mehrere der aktuellen Beschuldigten haben Teilgeständnisse abgelegt.
In Anbetracht der Schwere der Vorwürfe wird deutlich, wie wichtig es ist, betroffenen Kindern und ihren Familien zu helfen. Das National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) bietet Unterstützung an und ermutigt Opfer, sich an vertrauenswürdige Erwachsene zu wenden. Angebote wie Krisenintervention und lokale Beratungsangebote stehen bereit, um betroffenen Familien in diesen schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen.