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Ratsmühle Lüneburg: Über 700 Jahre Geschichte und moderne Nutzung!

Die Ratsmühle in Lüneburg, seit 700 Jahren im Dienst, wandelt sich: Geplant ist ein Hotel im historischen Fachwerkbau. Erfahren Sie mehr über ihre faszinierende Geschichte und moderne Nutzung.

Die Ratsmühle in Lüneburg, ein bedeutendes historisches Wahrzeichen der Stadt, blickt auf eine mehr als 700-jährige Geschichte zurück. Sie wurde erstmals 1319 in Dokumenten erwähnt und hat seitdem eine zentrale Rolle in der Wasserkraftnutzung sowie der städtischen Versorgung gespielt. Ursprünglich im Besitz des Landesherren, wurde die Mühle 1332 an die Patrizierfamilie van der Molen verkauft, die sie bis ins 15. Jahrhundert hielt, bevor der Mühlenkomplex in den Besitz der Stadt Lüneburg überging. In dieser Zeit diente die Ratsmühle nicht nur als Getreidemühle, sondern auch für das Walken, die Öl- und Papierherstellung sowie für das Schleifen von Materialien.

Der Umbau und die Modernisierung der Ratsmühle sind ebenfalls bemerkenswert. Ein wichtiger Meilenstein war der Bau des Wasserturms der Ratswasserkunst zwischen 1568 und 1572, der eine essentielle Funktion in der Trinkwasserversorgung der Lüneburger Bürger übernahm. Bei einem Bestandsaufnahme am 16. Oktober 1794 wurden bereits zwei Gebäude vermerkt, wobei das größere drei Eingänge hatte. 1928 endete die Nutzung als Mühle, und die Gebäude wurden fortan von verschiedenen Behörden genutzt. Im Jahr 1938 erwarb die Familie Heicke den Mühlenkomplex.

Moderne Nutzung und Umgestaltung

Heute ist die Ratsmühle nicht nur ein historisches Relikt, sondern auch ein aktiver Teil des städtischen Lebens. Derzeit produzieren zwei Turbinen im Gebäude Strom aus der Ilmenau und die Halle wird vielfältig genutzt. Darüber hinaus wurde im Oktober 2022 eine Baugenehmigung zur Umnutzung des Fachwerkgebäudes zu einem Hotel erteilt. Geplant ist die Ausstattung mit insgesamt 17 Doppelbetten und vier Einzelbetten, was die Attraktivität der alten Mühle für Touristen weiter steigern könnte.

Auch der Wasserturm ist Teil dieser Umgestaltung. Er gilt als einer der ältesten in Deutschland und wurde bis 1950 als solcher genutzt. Die Abtswasserkunst, die zwischen 1632 und 1634 renoviert wurde, spielte eine wichtige Rolle in der Versorgung der Bevölkerung. In dieser Zeit entstand auch die Brausebrücke, die die beiden Mühlen miteinander verbindet. An bestimmten Tagen des Monats durfte die Bevölkerung keine Fäkalien in die Ilmenau schütten, um die Wasserqualität für die Bierherstellung sicherzustellen.

Mit all diesen Aspekten bleibt die Ratsmühle Lüneburgs nicht nur ein eindrucksvolles Zeugnis der Bau- und Kraftgeschichte, sondern auch ein Beispiel für die sinnvolle Verbindung von Tradition und modernem Leben. Die Umwandlung in ein Hotel zeigt, dass historische Gebäude aktiv in das moderne Stadtbild integriert werden können, während sie gleichzeitig ihre lange Geschichte bewahren. Dies könnte die Attraktivität der Ratsmühle für die kommende Generation von Besuchern erhöhen und ihr einen weiterhin zentralen Platz in der urbanen Öffentlichkeit sichern.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
de.wikipedia.org
Referenz 3
www.lustauflueneburg.de
Quellen gesamt
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