
Am vergangenen Wochenende, genauer gesagt am 04. und 05. April 2025, führte die Verkehrspolizei Nürnberg intensive Geschwindigkeitsmessungen im Stadtgebiet durch. Dabei passierten rund 6.400 Fahrzeuge die Kontrollstellen. Die Bilanz dieser Aktion fiel ernüchternd aus: 215 Verkehrsteilnehmer begingen Geschwindigkeitsüberschreitungen, und insgesamt wurden 154 Verwarnungsgelder verhängt.
Besonders drastisch war der Fall eines Audi A6, dessen Fahrer am Samstagabend um 20:45 Uhr in Worzeldorf die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h um ganze 81 km/h überschritt, mit einer gemessenen Geschwindigkeit von 141 km/h. Dem Fahrer droht ein Bußgeld von mindestens 700 Euro, außerdem erhält er zwei Punkte im Fahreignungsregister und muss mit einem dreimonatigen Fahrverbot rechnen. Die zentrale Bußgeldstelle prüft, ob dem Fahrer ein vorsätzliches Handeln vorgeworfen werden kann, was zu einer Verdopplung des Bußgeldes führen könnte. Auch ein VW Golf GTI, der um 23:15 Uhr in der Nürnberger Südstadt mit 104 km/h bei erlaubten 50 km/h geblitzt wurde, steht vor ähnlichen Konsequenzen. Hier sind ebenfalls zwei Punkte und ein einmonatiges Fahrverbot zu erwarten.
Hintergrund der Kontrollen
Die Verkehrspolizei Nürnberg führt solche Messungen regelmäßig durch, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. In einem ähnlichen Fall am 26. Dezember 2023 wurden zwischen 15:00 und 20:00 Uhr in der Nopitschstraße Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Von etwa 2.000 gemessenen Verkehrsteilnehmern wurden 136 Verstöße festgestellt. Die Höchstgeschwindigkeit innerorts liegt bei 50 km/h. So wurde ein Fahrer, der mit 111 km/h gemessen wurde, mit einem Bußgeld von 560 Euro, zwei Punkten im Verkehrszentralregister sowie einem zwei Monate währenden Fahrverbot bestraft. Die Bußgelder für die anderen gemessenen Verkehrsteilnehmer lagen bei 400 Euro und 260 Euro, ebenfalls mit Fahrverboten.
Durch solche Maßnahmen reagiert die Polizei nicht nur auf temporäre Probleme, sondern steht auch im Kontext eines größeren gesellschaftlichen Themas: der Verkehrssicherheit in Deutschland. Laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) starben im Jahr 2023 insgesamt 2.839 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen. Dies stellt einen Anstieg von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar, obwohl die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu 2019 um 7 Prozent gesenkt wurde.
Ziele der Verkehrssicherheitsmaßnahmen
Das BMDV verfolgt das Ziel der „Vision Zero“, das heißt, keine Toten im Straßenverkehr zuzulassen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen, den Straßenverkehr sicherer, klimafreundlicher und gerechter zu gestalten. Dazu gehören unter anderem Neuerungen in der Straßenverkehrsordnung und die Förderung von Abbiegeassistenten für Lkw. Auf europäischer Ebene wird zudem an neuen Fahrzeugsicherheitssystemen gearbeitet, um die Sicherheit im Straßenverkehr weiter zu erhöhen.
Die aktuellen Entwicklungen und Maßnahmen zeigen, dass der Kampf gegen Geschwindigkeitsübertretungen und für die Verkehrssicherheit weiterhin oberste Priorität hat. Die Verkehrspolizei Nürnberg wird auch in Zukunft rigoros gegen Raser vorgehen, um das Sicherheitsniveau auf den Straßen zu erhöhen und Verkehrsunfälle zu vermeiden.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Verkehrssicherheitsinitiativen und -statistiken können die Berichte von inFranken, Polizei Bayern und BMDV konsultiert werden.