
Die Staatsanwaltschaft Verden hat Anklage gegen die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette erhoben. Diese Nachricht sorgt für Aufregung, da Klette in der Zeit von 2014 bis 2015 anscheinend unter dem Namen Sarah Lopez in Bremen lebte. Dort mietete sie eine Ferienwohnung im Steintorviertel, getarnt als Yoga-Urlauberin. Ermittler vermuten, dass die Wohnung als Planungsort für einen Überfall auf einen Geldtransporter in Stuhr diente, bei dem Sturmgewehre eingesetzt wurden, wie t-online.de berichtet.
Zusätzlich soll Klette auch in einer weiteren Wohnung in Bremen gelebt haben. Ermittlungen zeigen, dass sie auch mehrere Wohnungen in Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Northeim mietete, um die Raubüberfälle vorzubereiten. Insgesamt steht sie im Verdacht, zwischen 1999 und 2016 für eine Serie von 13 Raubüberfällen verantwortlich zu sein, die in Niedersachsen stattfanden. Dabei soll das Trio, zu dem auch Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub gehören, etwa 2,76 Millionen Euro erbeutet haben, wie die n-tv.de in ihrem Bericht beschreibt.
Die Vorwürfe und die Ermittlungen
Die Vorwürfe gegen Klette umfassen schweren Raub, schwere räuberische Erpressung und versuchten Mord. Bei ihrer Festnahme im Februar 2024 in Berlin-Kreuzberg beschlagnahmten die Ermittler Waffen, Munition, Bargeld, Gold sowie detaillierte Notizen über Notausgänge und Fluchtrouten. Klette und ihre Komplizen beschatteten dabei Polizeistreifen und planten Überfälle meist an umsatzstarken Tagen oder vor und nach Feiertagen.
Die Fahndung nach den mutmaßlichen Komplizen läuft weiterhin. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass eine unbekannte Mitwisserin involviert sein könnte, die zu Garwegs damaliger Freundin gehört. Nachrichten zwischen Garweg und dieser Frau im Zusammenhang mit Überfällen in Celle und Wolfsburg verstärken diesen Verdacht.
Politische Reaktionen und Sicherheitsaspekte
Die politische Reaktion auf die Ereignisse bleibt nicht aus. Marco Lübke, der innenpolitische Sprecher der Bremer CDU, kritisiert, dass Klette sich lange unter falschem Namen in Bremen aufhielt, ohne dass die Behörden dies bemerkten. Die CDU-Fraktion fordert nun Aufklärung und erweiterte Ermittlungsbefugnisse für die Polizei. In Bezug auf das laufende Verfahren verweist das SPD-geführte Innenressort auf die Notwendigkeit von Diskretion.
Die Baader-Meinhof-Bande, auch als Rote Armee Fraktion (RAF) bekannt, prägte in den 1970er Jahren die bundesdeutsche Terrorgeschichte und führte zahlreiche gewaltsame Aktionen durch. Ihre Ideologie entstand stark aus der Studentenbewegung der späten 1960er Jahre und den Protesten gegen den Vietnamkrieg, was für das heutige Verständnis von Gewaltaktien in Deutschland essenziell ist, wie die bpb.de erklärt.
Die Entwicklung, die zur heutigen Situation führt, zeigt, dass die Rückkehr von ehemaligen Mitgliedern terroristischer Gruppen in die Gesellschaft ein ernsthaftes Sicherheitsproblem darstellt. Die Ermittlungen gegen Daniela Klette und ihre Komplizen werfen Fragen über den Umgang der Sicherheitsbehörden mit potenziellen Bedrohungen auf.