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Rabiater Eingriff in Rotenburg: Fischsterben schockiert Anwohner!

Im Februar 2025 sorgt die Räumung des Regenrückhaltebeckens Ebbers Kamp in Rotenburg für Empörung. Anwohner sind erschüttert über das Fischsterben und mangelhafte Naturschutzmaßnahmen. Bürgermeister verspricht Verbesserungen.

Am Regenrückhaltebecken Ebbers Kamp in Rotenburg (Wümme) hat ein schwerwiegender Vorfall für erhebliches Aufsehen gesorgt. Was über zwei Jahrzehnte als ein sich selbst überlassenes Biotop gedeihen konnte, veränderte sich abrupt im Herbst 2024. Bei einer von der Stadt durchgeführten Räumungsaktion wurde das Areal von Bäumen und Sträuchern befreit, was schockierende Folgen nach sich zog: Ein massives Fischsterben war die direkte Konsequenz dieser Maßnahmen. Mehr als nur einen Verlust der Flora und Fauna beklagen die Anwohner; sie empfinden Fassungslosigkeit und Erschütterung über die rabiaten Rodungsarbeiten, die die Vielfalt der heimischen Arten stark gefährdet haben.

Laut einem Bericht der Kreiszeitung entwickelte sich das Regenrückhaltebecken über die Jahre zu einem wichtigen Lebensraum. Ursprünglich 2003 errichtet, hatte es sich in ein Biotop gewandelt, das zahlreiche Arten an Flora und Fauna beherbergte. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte die Stadt für das fachlich mangelhafte Vorgehen, da die Verantwortlichen keine Rücksicht auf den Naturschutz genommen hätten. Anwohner berichteten, dass sie nicht in die Planungen einbezogen wurden und den Eindruck hatten, dass Absprachen mit der Naturschutzbehörde nicht ausreichend dokumentiert waren.

Schwere Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung

Bürgermeister Torsten Oestmann räumte Fehler in der Kommunikation und Planung ein und versprach, die zukünftigen Maßnahmen besser mit dem Landschaftswart und der Naturschutzbehörde abzustimmen. Eine Anwohnerversammlung soll demnächst klären, wie es weitergeht. Manfred Radtke, ein Sprecher des BUND, fordert dringend mehr Aufklärung: „Die Verwaltung benötigt mehr naturschutzrechtliches Wissen“, so Radtke. Darüber hinaus soll der Austausch mit Experten wie dem BUND und dem Anglerverband intensiviert werden. Diese Forderungen stehen im Kontext einer besorgniserregenden Entwicklung in Niedersachsen, wo zahlreiche Gewässer aufgrund unzureichender Schutzmaßnahmen vom Fischsterben betroffen sind.

Die Situation in Niedersachsen ist alarmierend: Im Jahr 2023 wurden über 100 Kilometer Gewässer von Fischsterben betroffen, unter anderem in der Hamme, wo mehr als eine Tonne tote Fische gefunden wurde. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit von umfassenden Strategien zum Schutz der Gewässer und der biologischen Vielfalt. Diese Maßnahmen sind laut einem Artikel von National Geographic überfällig, da die Dunkelziffer der betroffenen Fischarten und Nahrungsquellen in den betroffenen Gewässern weit höher sein dürfte. Fischer und Anglerverbände kritisieren, dass sie die Ursachen selbst untersuchen mussten, da sich niemand von den Behörden zuständig fühlte.

Der Verlust an biologischer Vielfalt und die Rolle des Naturschutzes

Die Dramatik der Situation am Ebbers Kamp unterstreicht die Notwendigkeit effektiver Naturschutzmaßnahmen, um solche Vorfälle zu verhindern. Nachhaltigkeit.org hebt hervor, dass Naturschutz nicht nur für die Erhaltung gefährdeter Arten wichtig ist, sondern auch für die Schaffung von Lebensräumen für viele Organismen. Eine nachhaltige Nutzung der Natur bedeutet auch, diese wertvollen Ökosysteme zu bewahren, die nicht nur Lebensgrundlagen für Flora und Fauna, sondern auch für den Menschen darstellen.

Der Verlust der Biodiversität ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale und wirtschaftliche Herausforderung. Vor allem Süßwasserfische, die laut Berichten die drittempfindlichste Wirbeltiergruppe sind, erleiden durch menschliche Eingriffe schwerwiegende Folgen. Mehr als 45 % der Fischarten in Niedersachsen sind gefährdet – ein besorgniserregendes Zeichen, das sofortige Maßnahmen zur rettenden Intervention notwendig macht.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
www.nationalgeographic.de
Referenz 3
www.nachhaltigkeit.org
Quellen gesamt
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