
Am 7. März 2025 steht der Weltfrauentag ganz im Zeichen der Quantenphysik, während die Technischen Sammlungen Dresden die Wanderausstellung „RETHINKING PHYSICS. 100 Jahre Quantenmechanik: Zeit für eine weibliche Perspektive!“ eröffnen. Diese Ausstellung wurde vom Exzellenzcluster ct.qmat der Universitäten Würzburg und Dresden konzipiert und soll Frauen in der Physik und deren bedeutende Beiträge ins Rampenlicht stellen. Die Technischen Sammlungen heben damit die oft übersehenen Errungenschaften von Quantenphysikerinnen hervor und adressieren tief verwurzelte Themen der Chancengleichheit in der Wissenschaft.
Die Eröffnung der Ausstellung findet im Goldberg-Saal der Technischen Sammlungen Dresden von 10:30 bis 11:30 Uhr statt, wobei der Einlass bereits ab 10:00 Uhr möglich ist. Das Programm umfasst eine Begrüßung durch die Verantwortlichen, gefolgt von einem Impulsvortrag von Prof. Monique Ritter sowie Bernadette Rohlf, bevor ein Rundgang durch die Ausstellung beginnt. Der Eintritt zu dieser wichtigen Veranstaltung ist frei.
Hintergrundinformationen und übergeordneter Kontext
„RETHINKING PHYSICS“ ist mehr als nur eine Ausstellung. Es ist Teil des Internationalen Jahres der Quantenwissenschaft und -technologie, das die Vereinten Nationen für 2025 ausgerufen haben. Die Schau wird an etwa 50 Orten weltweit präsentiert, einschließlich Australien und den USA, und schlägt einen Bogen zurück zu den Anfängen der Quantenrevolution, die vor über 100 Jahren mit Max Plancks Quantenhypothese begann. Historisch hatten Frauen in der Wissenschaft mit erheblichen Hürden zu kämpfen; erst ab 1900 war es ihnen in Deutschland überhaupt möglich, an Universitäten zu studieren. Während Personen wie Marie Curie und Lise Meitner in der Geschichtsschreibung gewürdigt werden, blieben viele wichtige Beiträge anderer Frauen wie Grete Hermann lange im Schatten.
Die Ausstellung zielt darauf ab, die Begeisterung für wissenschaftliche Arbeit, Erfolge und Ziele von Forscherinnen sichtbar zu machen und ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlerinnen zu fördern, das nach Grete Hermann benannt ist und am Exzellenzcluster ct.qmat angesiedelt ist.
Einblicke in das Leben und Werk von Wissenschaftlerinnen
Ein herausragendes Beispiel für den Aufstieg weiblicher Talente in der Quantenmechanik ist Claudia Felser. Sie studierte Anorganische Chemie an der Universität zu Köln und promovierte in Chemischer Physik, während sie auch Mutter wurde. Ihre Karriere führte sie über verschiedene internationale Forschungsinstitutionen, einschließlich des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart. Seit 2011 leitet sie das Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden und ist zudem als Honorarprofessorin an der Technischen Universität Dresden tätig. Ihre zahlreichen Auszeichnungen, darunter mehrere ERC Advanced Grants und der Max-Born-Preis, unterstreichen ihren Einfluss und ihr Engagement für die Gemeinschaft der Physikerinnen. Die Initiative „Rethinking Physics“ hebt solche Karrieren hervor und inspiriert die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen.
Insgesamt ist die Ausstellung „RETHINKING PHYSICS“ ein bedeutendes Zeichen für die Anerkennung von Frauen in der Wissenschaft und fügt sich in einen größeren Diskurs über Geschlechtergerechtigkeit in akademischen und wissenschaftlichen Berufen ein. Die Universitäten Würzburg und Dresden betonen mit dieser Ausstellung die Notwendigkeit, weibliche Perspektiven in den wissenschaftlichen Diskurs zu integrieren und fördern aktiv die Chancengleichheit im Wissenschaftsbetrieb. Vom 8. März bis zum 18. Mai 2025 wird die Schau im „Schaufenster der Forschung“ der Technischen Sammlungen zu sehen sein.