
Der für den 27. Januar geplante Faschingssturm in Heidenheim wurde überraschend abgesagt. Wie Schwäbische Post berichtet, genehmigte die Stadtverwaltung aufgrund von Sicherheitsbedenken lediglich einen verkürzten Umzug. Diese Entscheidung führte dazu, dass 12 von 14 beteiligten Vereinen ihre Teilnahme absagten.
Die Enttäuschung über die Absage ist groß. Wolfgang Holubar, der Organisator des Faschingssturms, äußerte Kritik an der Stadtverwaltung für die als absurd empfundenen Auflagen. Diese beinhalteten einen um mitigierten Umzug ohne Musik oder Bonbons, der zudem nur auf 16 Metern beschränkt werden sollte. Selbst das Prinzenpaar sollte anstatt in einem Cabrio, zu Fuß erscheinen. Holubar betonte, dass die Stadt nicht einmal in der Lage sei, die notwendigen Bundesstraßen für den Umzug zu sperren.
Protest der Narren und Alternativen
Die Abs sagen der Narren wird als ein Protest gegen den Umgang der Stadtverwaltung gewertet. Charles Simon, Vorsitzender der Heidenheimer Händlervereinigung, bedauerte die Entwicklung und informierte über die zahlreichen Absagen. Während der Umzug nicht stattfinden wird, bleiben die Tanzaufführungen in den Schloss-Arkaden uneingeschränkt erhalten. Diese starten am Samstag von 10 bis 12 Uhr, jedoch werden nicht alle Zünfte, die ursprünglich am Faschingssturm teilnehmen wollten, auch bei den Tanzaufführungen vertreten sein.
Der Faschingssturm in Heidenheim hat in den vergangenen Jahren Tausende von Besuchern in die Innenstadt gelockt. Der große Umzug war stets das Herzstück der Veranstaltung, der durch die Fußgängerzone bis zum südlichen Ende der Straße führte und zahlreiche Akteure präsentierte. Ursprünglich war geplant, dass ab 12 Uhr viele Faschingszünfte mit über 500 Hästrägern daran teilnehmen sollten.
Sicherheitslage und aktuelle Entwicklungen
Im Kontext bundesweiter Faschingsumzüge, die Anfang März stattfinden, ist die Sicherheitslage ein zentrales Thema. Wie BR.de berichtet, beunruhigen jüngste Vorfälle wie der Messerangriff in Aschaffenburg das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Thorsten Grimm von der Deutschen Polizeigewerkschaft äußerte Besorgnis über die Diskrepanz zwischen objektiven Sicherheitszahlen und dem subjektiven Empfinden.
In mehreren Städten, darunter Kempten und Aschaffenburg, wurden Faschingszüge abgesagt, um die Einsatzkräfte zu entlasten und Sicherheitsrisiken zu minimieren. Obgleich in Würzburg der Faschingszug weiterhin planmäßig stattfinden soll, erfordert dies ein durchdachtes Sicherheitskonzept mit mobilen Wachen und Sperren. Wichtige Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit beinhalten ein Messerverbot bei öffentlichen Vergnügungen sowie die Überlegung, feste Sperren einzuführen.
Die Absage des Heidenheimer Faschingssturms ist somit nicht nur eine lokale Entscheidung, sondern Teil eines größeren Rahmens an Diskussionen über Sicherheit und Festivitäten in Deutschland. Die Resonanz der Narren und der Bürger auf diese Entwicklungen wird weiterhin von Bedeutung sein.