
Am 20. Januar 2025 fand in der Stadthalle Offenbach das mit Spannung erwartete Event „Feuerwerk der guten Laune“ des Offenbacher Karnevalvereins statt. Die Stimmung war ausgelassen, als die rund 900 Besucher in die festlich dekorierte Halle strömten, die mit roten Teppichen, Guggemusik und schaurigen Horrormasken geschmückt war. Politische Prominenz und närrische Hoheiten waren ebenfalls anwesend, als das neue Prinzenpaar, Prinz Marcus I. und Prinzessin Karin IV., feierlich inthronisiert wurde. Das vorherige Prinzenpaar, Daniel I. und Ricarda I., dankte in einer emotionalen Zeremonie ab.
Ein Highlight des Abends war die Eröffnung des Showprogramms durch den Gardetanz der Westerwaldsterne, gefolgt von zahlreichen weiteren Auftritten. Unter den Künstlern war auch der Komiker Alfred Mittermeier, der in humorvollen Einlagen den nahenden Wahlkampf thematisierte. Frank Fischer unterhielt das Publikum mit seinem Blick auf den alltäglichen Wahnsinn, darunter Themen wie Bahnreisen.
Ein buntes Programm für alle
Der Abend bot eine Vielzahl von Attraktionen, darunter die atemberaubende Sambashow der Turedancer aus Zellingen. Die Tanzcorps Colonia Rut Wies aus Köln begeisterten mit ihrer Showtanz-Performance, während die „Sugar Girls“ aus Bad Münstereifel mit rasantem Showtanz für Begeisterung sorgten. Eine besondere Note brachte Michl Müller, der bekannte Ballermannhits zum Besten gab und die Menge zum Mitsingen animierte.
Eine bemerkenswerte Darbietung war die Präsentation von Lea Styber und Nico Rödiger, die als Weltmeister im Zweierkunstradfahren eine faszinierende Show boten. Zudem gab es Beiträge von Daphne de Luxe und Jörg Hammerschmidt, der Angela Merkel imitiert und so für herzliche Lacher sorgte.
Traditionen des Karnevals
Der Karneval hat Wurzeln, die bis ins antike Mesopotamien zurückreichen, wo die Babylonier ein sieben Tage dauerndes Fest feierten, um böse Geister zu vertreiben. Die Tradition des Karnevals entwickelte sich über Jahrhunderte weiter. In Deutschland wird der Karneval besonders stark in Städten wie Köln gefeiert, das über 160 Gesellschaften und zahlreiche Veranstaltungen jährlich beherbergt. Bereits 1823 fand der erste Rosenmontagszug in Köln statt, der heute Millionen von Zuschauern anzieht. Die Feierlichkeiten enden traditionell in der Nacht zum Aschermittwoch.
Ein zentraler Bestandteil der Karnevalsfeiern sind die Tanzmariechen oder Funkenmariechen. Diese Figuren haben eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich trinhalten Männer die Rollen, doch die Nationalsozialistische Partei setzte in den 1930er Jahren Frauen in diesen Rollen durch, die mittlerweile voll etabliert sind. Die Tanzmariechen zeichnen sich durch ihre militärisch inspirierten Uniformen mit kurzen Röcken und rüschenverzierten Jacken aus und führen akrobatische Elemente wie hohe Würfe und Hebungen auf.
Das „Feuerwerk der guten Laune“ in Offenbach zelebrierte diese tief verwurzelten Traditionen auf eine eindrucksvolle Weise und demonstrierte, wie der Karneval Menschen zusammenbringt, um das Leben zu feiern – mit Humor, Musik und Tanz.