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Premiere der Operette „Ta Bouche“: Ein Fest der Musik in Görlitz!

Am 25. Januar feierte die Operette „Ta Bouche – Dein Mund“ im Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz Premiere. Tauchen Sie ein in die ironische Parodie über Liebe und Kapital im Glanz der 1920er Jahre.

Am vergangenen Samstag feierte die Operette „Ta Bouche – Dein Mund“ im Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz Premiere. Dieses Werk von Maurice Yvain, das 1920 in Frankreich uraufgeführt wurde, begeistert das Publikum in einer deutschen Neuübersetzung von Yves Mirande, während die Gesangstexte von Hermann Haller und Rideamus stammen. Die Inszenierung bringt die aufregenden Themen von Missverständnissen, unglücklichen Ehen und unerwarteten Erbschaften auf die Bühne und thematisiert Kapital und Bankrott, passend zum aktuellen Spielzeitmotto „Kapital“ des Theaters. Die Geschichte folgt drei Paaren, die in verschiedenen Konstellationen agieren und am Ende zueinanderfinden, was dem Stück eine ironische Parodie seiner selbst verleiht. Laut Sächsische.de bietet die Produktion eine beeindruckende Optik und schwingende Tanzeinlagen, unterstützt durch gute schauspielerische und gesangliche Leistungen.

„Ta Bouche“ erlebte in den 1920er Jahren in Paris eine beeindruckende Erfolgssträhne, mit 416 Aufführungen innerhalb eines Jahres. Die erste Inszenierung in deutscher Sprache fand 1922 in Berlin statt und das Werk wurde schließlich 1923 sogar am Broadway aufgeführt. Allerdings verschwand das Stück drei Jahrzehnte lang von den deutschen Bühnen. Diese zwischenzeitliche Abwesenheit wird anhand der politischen Differenzen bezüglich der deutschen Fassung von „Ta Bouche“ erklärt. Der exzentrischen Dame, „Die Gräfin“, und Monsieur du Pas-de-Vis, die nach neuen Einnahmequellen suchen, nachdem sie ihr Vermögen verspielt haben, wird vom Publikum hohe Aufmerksamkeit geschenkt. Tragisch ist auch die Situation ihrer Kinder, Eva und Bastien, die trotz ihrer Liebe versuchen müssen, die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen.

Ein musikalisches Erbe

Die Musik von Maurice Yvain, zu der auch Einflüsse von Jacques Offenbach sowie Pariser Walzer, Chansons und Cancans gehören, trägt maßgeblich zur Lebendigkeit des Stücks bei. Yvain, der zwischen 1891 und 1965 lebte, war nicht nur für „Ta Bouche“ bekannt, sondern auch für die Schaffung weiterer Operetten, darunter die im Jahr 1923 uraufgeführte „Là-Haut!“. Diese Operette zeigt seinen Fokus auf eingängige Melodien und moderne Tänze, die den neuen Stil der Opérette mitprägten. Wie theatremusicaloperette.fr erläutert, verhalf Yvain mit Werken wie „Monsieur“ (1920) und „Là-Haut!“ zu einer Renaissance der Opérette in einer Zeit, in der Musik und Tanz ein zentrales Element des Theaters darstellten.

Die gelungene Mischung aus humorvollen Elementen und melodischem Gehalt in „Ta Bouche“ sorgt für einen unterhaltsamen Theaterabend, der sowohl nostalgische als auch zeitgenössische Zuschauer anspricht. Die Darbietung in Görlitz beweist erneut, dass die Operette trotz ihrer langen Pause in Deutschland immer noch relevant und ansprechend ist.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.alles-lausitz.de
Referenz 3
theatremusicaloperette.fr
Quellen gesamt
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